BVB- & Nationaltrainer: Addos Doppelbelastung

von Lukas Hörster - Quelle: Ruhr Nachrichten
2 min.
Otto Addo beim Training @Maxppp

Anfang des Jahres schied Ghana beim Afrika-Cup schon in der Vorrunde auf. Aus der vorherrschenden Tristesse ist kurz vor WM-Start Euphorie geworden – insbesondere wegen Otto Addo.

98 Mal lief Otto Addo in der Bundesliga auf, ehe er Anfang 2009 bei der U19 des Hamburger SV seine Trainerkarriere starten sollte. Dass er knapp 14 Jahre später als Chefcoach seines Heimatlandes zu einer Weltmeisterschaft reisen würde, konnte da noch niemand ahnen.

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Nach dem missglückten Afrika-Cup zu Jahresbeginn übernahm der bisherige Co-Trainer Ghanas Nationalteam und führte es in den WM-Playoffs gegen Nigeria (0:0, 1:1) überraschend nach Katar. Staatspräsident Nana Akufo-Addo wollte seinen Namensvetter vor Stolz anschließend gar nicht mehr ausreisen lassen. Doch Addo musste zurück nach Deutschland, schließlich hat er dort noch einen zweiten Job.

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Videokonferenzen bis 2 Uhr nachts

Und zwar im Trainerstab von Borussia Dortmund: Beim BVB ist Addo Talent Manager, kümmert sich in gesonderten Trainingseinheiten und Gesprächen um die Toptalente aus U19, U23 und Profikader. Ein Job, in dem er voll aufgeht. Der in Kombination mit dem Amt des Nationaltrainers aber eine Menge Kraft kostete.

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Gegenüber den Ruhr Nachrichten schildert Addo: „Für mich bedeutete das, tagsüber für den BVB zu arbeiten, dann etwas Zeit mit der Familie zu verbringen. Und wenn zuhause Ruhe eingekehrt ist, kamen die Videokonferenzen, die dauerten manchmal von abends 22 Uhr bis 2 Uhr morgens, und das zwei- oder dreimal die Woche. Das waren absolut intensive Monate durch diese Mehrfach-Belastung.“

Knifflige Gruppe für Ghana

Addos Faible für junge Spieler schlägt auch bei der Nominierung von Ghanas WM-Kader durch: Mit 24,7 Jahren im Schnitt ist es das jüngste Aufgebot des Turniers. In Gruppe H trifft Ghana um Topstar Thomas Partey (29, FC Arsenal) zunächst auf Portugal, anschließend warten Südkorea und Uruguay. „Wenn wir gut starten, vielleicht sogar mit einem Unentschieden gegen Portugal, wäre das richtungsweisend“, sagt Addo.

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Nach dem Turnier ist für den 47-Jährigen allerdings Schluss mit der Doppelbelastung. Addo bestätigt: „Ich mache meine Arbeit in Dortmund beim BVB sehr gerne. Ich werde auf jeden Fall zurücktreten als Nationaltrainer in Ghana, und dann geht es normal weiter. So ist es auch mit meiner Familie besprochen, die wegen meiner Doppelbelastung viel zurückstecken musste.“

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