Die missliche Personallage bei Borussia Dortmund scheint zu Unstimmigkeiten über die Taktik zu führen. Der Kapitän und der Trainer schlagen unterschiedliche Töne an.
„Das ist natürlich kacke, das ist ganz klar“, fasste Torhüter Gregor Kobel die Leistung von Borussia Dortmund bei RB Leipzig am gestrigen Samstagabend zusammen. Mit 1:2 verlor der BVB das Bundesliga-Topspiel und gleichzeitig wichtige Punkte im Meisterrennen. Der FC Bayern liegt nun vier Zähler vorne.
Für Marco Reus war die schwache Vorstellung auch eine Frage der Taktik. „Die erste Halbzeit können wir komplett vergessen. Dann haben wir auf Viererkette umgestellt, was uns einfach deutlich besser liegt, weil wir viel aktiver sind als in der Fünferkette. In der Fünferkette haben wir einen Mann weniger im Zentrum, der mit uns pressen kann und damit kommen wir gar nicht klar – das müssen wir ganz klar sagen“, nahm der Kapitän kein Blatt vor den Mund (zitiert via ‚Ruhr Nachrichten‘).
Rose widerspricht Reus
Tatsächlich war der BVB im zweiten Durchgang besser im Spiel, Reus traf sogar zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Jedoch dominierte RB unter dem Strich auch Halbzeit zwei und ging als hochverdienter Sieger vom Feld. An der Grundordnung lag das aber nicht, wie Marco Rose unterstrich.
„Es ist keine Frage des Systems. Wir haben auch mit Dreierkette Punkte geholt. Ich weiß nicht, ob wir mit Dreierkette überhaupt einmal verloren haben, also erübrigt sich die Diskussion“, widersprach der Trainer seinem Spielführer (Mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette meinen beide dieselbe Ordnung, Anm. d. Red.).
Hazard überrascht positiv
Dennoch meinte Rose: „Thorgan Hazard hat in der zweiten Halbzeit als linker Verteidiger (in einer Viererkette, Anm. d. Red.) gespielt, das hat er zum ersten Mal gespielt. Hätten wir gewusst, dass er das über weite Strecken so gut spielt, hätten wir uns möglicherweise auch für eine Viererkette entschieden.“
Viel offensichtlicher als die System- sind ohne die Verletzungsprobleme des BVB. In Leipzig fehlten mit Erling Haaland, Giovanni Reyna, Raphaël Guerreiro, Emre Can und Mahmoud Dahoud gleich fünf Eckpfeiler. Zudem fielen auch Kaderspieler wie Marius Wolf oder Nico Schulz aus. Gegen ein starkes RB war das schlicht nicht zu kompensieren, insbesondere angesichts des Kräfteverschleiß‘ in den vergangenen Wochen.
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