Mit 22 Jahren war Edouard Mendy ein ganzes Jahr vereinslos. Nun wurde er in Windeseile zum Eckpfeiler des FC Chelsea. Die Geschichte eines Spätstarters.
Vier Spiele bestritt Edouard Mendy bislang für den FC Chelsea. Nur ein Gegentor musste die neue Nummer eins hinnehmen. Am Samstag war er beim 0:0 gegen Manchester United mit mehreren erstklassigen Paraden der Mann des Spiels.
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— Chelsea FC (@ChelseaFC) October 26, 2020
„Seine Leistung war sehr gut“, lobte Trainer Frank Lampard im Anschluss an eine Partie, in der die mit hohem finanziellen Aufwand verstärkten Blues weit hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben waren.
Kepa in Windeseile verdrängt
„In solch engen Spielen mit wenigen Chancen musst du dich auf deinen Torhüter verlassen können“, so Lampard. Und genau das kann Chelsea nun wieder – nachdem sich 80-Millionen-Mann Kepa als dauerpatzender Flop erwiesen hatte. Mendy ist daher wohl schon jetzt Chelseas wichtigster Transfer.
An seinem neuen Schlussmann schätzt der Coach neben seiner „Qualität“ insbesondere die „große Gelassenheit“, die der 28-Jährige ausstrahlt. Diese mag daher kommen, dass Mendy während seiner Profilaufbahn schon einige Täler durchschreiten musste.
„Ein Jahr ohne Fußball“
Die Saison 2014/15 verbrachte er etwa gänzlich ohne Arbeitgeber. „Ein Jahr ohne Fußball ist eine unglaublich lange Zeit. Ich hatte in dieser Zeit viele, viele Zweifel, ob ich weitermachen würde“, blickte der senegalesische Nationalkeeper kürzlich gegenüber der ‚Associated Press‘ zurück.
Mendy weiter: „Die Arbeitslosenunterstützung hatte uns nicht gereicht, wir brauchten etwas anderes und so habe ich mich nach einer anderen Arbeit umgesehen. Aber dann bekam ich die Gelegenheit, nach Marseille zu gehen.“
Als 23-jähriger Profi mit einer Handvoll Drittliga-Partien im Lebenslauf stand der 1,96-Meter-Mann vor dem Aus. Eine neue Chance erhielt er dann doch – bei der zweiten Mannschaft von Olympique Marseille empfahl er sich für den damaligen Zweitligisten Stade Reims.
Über Rennes nach London
In seiner zweiten Saison setzte er sich in Reims durch und war beim Aufstieg einer der Leistungsträger. 2018/19 spielte er eine konstante erste Ligue 1-Saison, sodass Stade Rennes sieben Millionen Euro in die Dienste des Schnappers investierte.
Auch beim Überraschungsteam der abgebrochenen Vorsaison (Platz drei) überzeugte Mendy, sodass es Ende September für stolze 24 Millionen Euro nach London ging. Mit einem Vertrag bis 2025 in der Tasche muss sich Chelseas neuer Rückhalt so schnell wohl keine Gedanken mehr um Arbeitslosenunterstützung machen.
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— Chelsea FC (@ChelseaFC) October 25, 2020
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