Die Formkurve von Atlético Madrid zeigt steil nach unten. Die Erfolgsgeschichte von Diego Simeone bei den Rojiblancos könnte sich allmählich dem Ende neigen.
Mit 1:2 musste sich Atlético Madrid am Dienstagabend dem FC Porto in der Champions League geschlagen geben. Normalerweise kein Grund zur Schande. Allerdings stellt die Niederlage den vorläufigen Tiefpunkt einer anhaltenden Formkrise bei Atleti dar. Als Tabellenletzter qualifiziert sich das einstige Topteam nicht mal für die Europa League. Schlechter hat Atlético unter Diego Simeone noch nie abgeschnitten.
In der Kritik steht vor allem der argentinische Trainer, der in seiner zwölften Saison im Amt ist. Sein hochdotierter Vertrag besitzt bis 2024 Gültigkeit. Ob die Klublegende diesen erfüllen wird, steht jedoch in den Sternen. Das sportliche Tief der Colchoneros kratzt an Simeones Denkmal. Eine vorzeitige Auflösung des Arbeitsverhältnisses ist zum ersten Mal seit Amtsantritt wirklich realistisch.
Simeone hadert
Der normalerweise selbstbewusst und forsch auftretende Coach zeigte sich zuletzt kleinlaut. Nach der Partie gegen Porto ließ Simeone vor den Mikrofonen von ‚Movistar‘ keine waghalsigen Sprüche vom Stapel, sondern wirkte demütig: „Sie waren überlegen, sie haben uns gut geschlagen. In der Gruppe sind wir verdientermaßen Letzter geworden.“ Der Fokus liege jetzt auf einem besseren Abschneiden in der Liga, so El Cholo.
Doch auch in La Liga läuft nicht alles nach Plan. Am vergangenen Samstag unterlag Atlético beim Tabellenvorletzten FC Cádiz mit 2:3. Hinter Real Madrid (32 Punkte) und dem FC Barcelona (31 Punkte) befeindet sich Atleti mit 23 Zählern auf Rang drei. Damit liegt man zwar im Soll, der ganz große Coup ist aber nach zwölf Saisonspielen schon in weite Ferne gerückt.
„Die schwärzesten Tage“
Auf der Titelseite der ‚Marca‘ steht in großen Lettern: „Die schwärzesten Tage des Cholismo“. Das trifft es auf den Punkt, denn eine Krise wie die aktuelle musste Simeone tatsächlich noch nicht meistern. Die Ansprüche bei Atlético sind seit Beginn seiner Ära gestiegen. Durch seine Erfolge in der vergangenen Dekade hat der Übungsleiter auch den Druck auf sich selbst erhöht.
Da wird es Simeone auch nicht trösten, dass keine englischen Wochen mehr auf der Agenda stehen. Bei der ‚as‘ heißt es auf Seite eins: „Donnerstags frei“. Zumindest ein halbwegs positiver Aspekt des endgültigen Abschieds aus den internationalen Wettbewerben.
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