Alonsos Lieblingsschüler: Warum die Palacios-Verlängerung ein Coup für Bayer ist

von Tristan Bernert
3 min.
Exequiel Palacios im Trikot von Bayer Leverkusen @Maxppp

Einer der besten Spieler von Bayer Leverkusen ist in dieser Saison Exequiel Palacios. Es ist ein kleiner Coup, dass es den Rheinländern gelungen ist, mit dem Weltmeister zu verlängern.

Über zu wenig Lob kann sich Bayer Leverkusen dieser Tage nicht beklagen: Die Werkself ist in der Bundesliga zurzeit die Mannschaft der Stunde. Geschäftsführer Sport Simon Rolfes wird für seinen Transfersommer gefeiert, in dem er unter anderem Granit Xhaka (30), Victor Boniface (22), Jonas Hofmann (30) und Alejandro Grimaldo verpflichtete, aber trotzdem nur ein Transferminus von zwölf Millionen Euro aufwies.

Unter der Anzeige geht's weiter

Trainer Xabi Alonso gilt schon jetzt als angehender Weltklasse-Trainer und nicht wenige sind der Überzeugung, dass es den 41-Jährigen über kurz oder lang zu Real Madrid zieht. Denn Alonsos System und Auftreten begeistert Experten wie Fans gleichermaßen. Eine der größten Qualitäten des ehemaligen Mittelfeld-Stars ist aber seine Fähigkeit, Spieler besser zu machen. Seit seiner Ankunft in Leverkusen vor knapp einem Jahr haben viele seiner Schützlinge einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Lese-Tipp Tah-Zukunft: „Sonst werden wir ihn verkaufen“

Bei kaum einem Akteur der Werkself ist das so deutlich zu sehen wie bei Exequiel Palacios. Vor Alonsos Ankunft pendelte der Argentinier – seit Januar 2020 im Verein – zwischen Bank und Startelf. Oft schwamm der 24-Jährige in der Bayer-Zentrale nur mit, schaffte es selten einem Spiel seinen persönlichen Stempel aufzudrücken. Regelmäßige Verletzungen taten ihr Übriges.

Unter der Anzeige geht's weiter

Durchbruch dank Alonso

Seitdem Alonso die Zügel in der Hand hält, ist Palacios gesetzt und mauserte sich nach einer gewissen Zeit der Akklimatisierung zu einem der besten Mittelfeldspieler der Liga. Die Zahlen untermauern das: Dem Statistikanbieter ‚FBref.com‘ zufolge hat der Argentinier in den vergangenen 365 Tagen – also grob seit der Amtsübernahme von Alonso – mehr Pässe pro 90 Minuten gespielt als 96 Prozent aller Mittelfeldspieler in den Top5-Ligen Europas. Bei den geführten Zweikämpfen ist er besser als 98 Prozent, bei den abgefangenen Bällen sogar besser als 99 Prozent.

Es ist diese Kombination aus offensivem Präzisionswerkzeug und defensiver Abrissbirne, die Palacios so wertvoll für Alonsos Elf macht. Mit der Ankunft von Xhaka als passsicheren Nebenmann hat der amtierende Weltmeister jetzt sogar noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. In der aktuellen Saison steht Palacios im Bundesliga-internen Vergleich auf Platz sechs, was erfolgreiche Pässe ins letzte Angriffsdrittel angeht, bei den gewonnenen Zweikämpfen ist es Rang neun.

Unter der Anzeige geht's weiter

Überraschende Verlängerung

Gewohnte Qualitäten, die der 24-Jährige mittlerweile aber um eine neugewonnene Effektivität ergänzt. Beim jüngsten 4:1 gegen den 1. FC Heidenheim bereitete Palacios zwei Tore vor – eines mit einem traumhaften Schnittstellen-Ball. Gegen Darmstadt 98 (5:1) erzielte er einen Treffer aus dem Spiel, gegen den FC Bayern verwandelte er den kontroversen Elfmeter in der Nachspielzeit zum 2:2. Dass Palacios sich in einer solchen Drucksituation den Ball schnappt, zeigt, wie sehr er als Spieler gereift ist.

Umso erstaunlicher ist es, dass es den Leverkusenern am heutigen Dienstag gelungen ist, mit dem Argentinier zu verlängern. Dabei schien dessen aktuelle Entwicklung eher darauf hinauszulaufen, dass er das Interesse zahlungskräftigerer Topklubs weckt und im Sommer den Klub verlässt – so wie es möglicherweise sein Trainer tun wird. Stattdessen steht Palacios nun bis 2028 bei Bayer unter Vertrag. „Es ist klar, dass ich jetzt auch in Schwarz und Rot Erfolge feiern will“, sagte er im Zuge der Unterzeichnung. Die Chancen darauf sind mit einem Palacios in der aktuellen Form sicher nicht gesunken.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter