De Rossi & Boca: Es lebe die Fußball-Romantik

Es gibt sie noch, die viel beschworene Fußball-Romantik. Bestes Beispiel ist die italienische Fußball-Legende Daniele De Rossi, seines Zeichens Weltmeister und 17 Jahre lang Aushängeschild und Publikumsliebling bei der AS Rom. Nach seiner Ära bei den Giallorossi wollte sich der Routinier aber noch einen speziellen Traum erfüllen.

„Es würde mir gefallen, nach Amerika zu gehen und dort die Treppen auf den Rasen hochzusteigen und mit den Spielern von Boca die Bombonera zu betreten. Das wäre eine große Freude“, formulierte De Rossi schon vor Monaten seinen Herzenswunsch von einem Engagement bei den Boca Juniors.

Gesagt, getan. Denn: „Das Wichtigste im Leben ist es, sich seine eigenen Träume zu erfüllen“, so die Maxime des Mittelfeldspielers, der insgesamt 117 Mal für die italienische Nationalmannschaft auflief. Bei den fanatischen Boca-Fans rannte De Rossi mit diesen Aussagen natürlich offene Türen ein. Schon bei seiner Ankunft am Flughafen weit außerhalb von Buenos Aires empfing man ihn mit Sprechchören. „Das hatte ich nicht erwartet“, gab ein sichtlich emotionaler De Rossi auf der Fahrt ins Stadtzentrum zu.

Auch sportlich ein Volltreffer

Eine reine Marketingaktion ist die Verpflichtung für Boca aber nicht. Der in die Jahre gekommene Sechser hat auf Anhieb seinen Platz im Team der Xeneizes gefunden. Gleich bei seinem ersten Auftritt erzielte De Rossi per Kopf sein erstes Pflichtspieltor. Und in seinen ersten beiden Ligaspielen holte er mit seinem neuen Team jeweils drei Punkte – zu Null wohlgemerkt.

Auf ein Jahr ist die Zusammenarbeit zunächst angelegt. Per Option kann der Vertrag dann um sechs Monate verlängert werden. Für 17 weitere Jahre im Trikot eines Vereins wird es wohl nicht mehr reichen. Aber solange er sportlich mithalten kann, will der 36-Jährige seinen wahr gewordenen Traum von der Bombonera weiter genießen. „Mit jedem Tag wird mir klarer, dass ich die bestmögliche Entscheidung getroffen habe“, sagt De Rossi. Romantischer wird es in diesem Transfer-Sommer wohl nicht mehr.