Barças 500-Millionen-„Drama“

von Jakob Strauß - Quelle: Sport
2 min.
Eduard Romeu bekleidet das Amt des Vizepräsidenten beim FC Barcelona @Maxppp

Der FC Barcelona steht vor einem finanziellen Scherbenhaufen. Daran wird sich auch wohl so schnell nichts ändern, wie Vizepräsident Eduard Romeu deutlich zu verstehen gibt.

Der FC Barcelona ist pleite – das ist schon lange klar. Doch ungeachtet der finanziellen Schieflage will der Klub zurück auf den Fußball-Olymp und sich auf dem Transfermarkt verstärken. Robert Lewandowski, der unbedingt weg will vom FC Bayern, soll nächstes Jahr im Camp Nou zaubern. Vizepräsident Eduard Romeu gibt in einem ausführlichen Interview gegenüber der ‚Sport‘ Einblick, wie prekär die wirtschaftliche Situation des Vereins ist:

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„Es ist immer noch kritisch, aber der Vorteil im Vergleich zu vor einem Jahr ist, dass wir wissen, wo wir stehen und dass wir das Problem erkannt haben. Wir wissen, was das Drama ist. Die Zahl, die am meisten schmerzt, ist das Ungleichgewicht beim Eigenkapital: Die Schulden in Höhe von 500 Millionen Euro. Wir könnten in diesem Jahr bis zu 150 Millionen Euro Verlust machen, wenn wir nichts unternehmen. Ich habe einmal gesagt: Wenn jemand aus mir einen Mann machen will, soll er mir 500 Millionen geben. Das ist es, was wir brauchen, um Barça zu retten.“

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Barça muss Etat senken

Mit Blick auf die in der vergangenen Saison aufgeschobenen Gehälter und die wachsenden Vertragskosten von Spielern sagt der Funktionär: „Zwischen 120 und 150 Millionen kommen auf uns zu. Jetzt müssen wir auf individueller Basis verhandeln. Es wird keinen Kaffee für alle geben.“

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Um die drastische Situation zu verdeutlichen, wählt Romeu eine einschlägige Metapher: „Wir versuchen, einen toten Mann wiederzubeleben“, fügt aber optimistisch an: „Und wir haben das Glück, dass der Verein ein Potenzial und eine Marke hat, die wir in Werten wie Immobilien und eine Reihe von Vermögenswerten investieren konnten.“

Streit um CVC-Deal

Auch zu den Streitigkeiten mit La Liga um den CVC-Deal bezieht Romeu Stellung und begründet das eingelegte Veto: „Zwischen den beiden Angeboten von CVC und einem weiteren, das wir separat ausgehandelt hatten, lagen 540 Millionen. Wir hätten in einem Jahr geschafft, was wir zuvor für fünf Jahre eingeplant hatten. Warum müssen wir Schulden von mehr als 10 Prozent bezahlen, wenn wir Schulden zu einem Zinssatz von weniger als 2 Prozent aufgenommen haben?“

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Das Nein zum CVC-Deal ist endgültig: „Ja, für uns ist es trotz des Drucks, der auf uns ausgeübt wurde, und trotz der Fairness, die wir immer im Auge behalten müssen, ein schlechtes Geschäft. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Frage geklärt, und ich denke, der Präsident (Joan Laporta, Anm. d. R.) hat sich sehr klar ausgedrückt.“

Der zuletzt in der Öffentlichkeit ausgetragene Konflikt zwischen Barça und La Liga geht damit in die nächste Runde. Zuletzt hatte La Liga-Boss Javier Tebas öffentlich bekundet, dass Barça Lewandowski nicht verpflichten könne. Daraufhin kritisierte Präsident Joan Laporta Tebas scharf.

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