Sieben Leihspieler: Wie plant der BVB?

von Remo Schatz
4 min.
Marius Wolf im Hertha-Dress @Maxppp

Unter Umständen wird der BVB zur kommenden Saison gleich sieben Leihspieler wieder willkommen heißen, von denen eigentlich keiner mehr eine Perspektive in Dortmund hat. FT gibt einen Überblick.

Dzenis Burnic (21, verliehen an Dynamo Dresden)

Seit Januar 2019 läuft Burnic für die Sachsen auf, hat bislang 35 Partien für Dynamo bestritten (zwei Tore, zwei Vorlagen). Nach dem Corona-Lockdown gehörte der defensive Mittelfeld zunächst zum Stammpersonal, fällt nun aber mit einem Bänderriss im Sprunggelenk aus. Ob er noch einmal für die stark abstiegsbedrohten Dresdner zum Einsatz kommt, ist ungewiss. Die Zukunft in Dortmund aber ebenso. Auch wenn der 22-Jährige selbst den Traum vom Durchbruch in bei seinem Jugendklub nicht aufgegeben hat: „Natürlich ist das mein Traum. Den will ich auch weiterhin leben und ihn nicht aufgeben. Ich werde alles dafür geben, dass es vielleicht in ein paar Jahren damit klappt.“

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Felix Passlack (21, verliehen an Fortuna Sittard)

Nach der wenig zufriedenstellenden Leihe zu Norwich City ging es im zurückliegenden Sommer weiter zum niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard. Dort war Passlack bis zum Corona-bedingten Saisonende gesetzt und verpasste lediglich ein Spiel wegen einer Gelbsperre. Eine Zukunft bei den Limburgern hat der Rechtsverteidiger aber wohl nicht. Das BVB-Eigengewächs weiß um die komplizierte Lage und rechnet selbst nicht mit einer Zukunft in Dortmund: „Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus macht die Sache nicht einfacher. Erstmal habe ich einen Vertrag in Dortmund. Entscheidend wird aber sein, dass ich im Sommer den nächsten Schritt nach vorne machen kann und meine persönliche Entwicklungskurve weiter nach oben zeigt.“

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Sergio Gómez (19, verliehen an SD Huesca)

Beim spanischen Zweitligisten kommt das Offensivtalent zu regelmäßigen Einsätzen (28 Spiele, ein Tor, zwei Vorlagen), im zurückliegenden November gab Gómez sein Debüt für die spanische U21-Nationalmannschaft. Nach der Zwangspause rollt ab dem heutigen Freitag wieder der Ball in La Liga 2. Und Gómez wird mindestens bis zum Saisonende in Spanien bleiben, der Leihvertrag wurde entsprechend bis in den Juli verlängert. Was danach passiert, ist offen. Huesca könnte sich eine weitere Leihe wohl vorstellen, zunächst müsste Gómez aber seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag in Dortmund verlängern. Eine Entscheidung hat die Vereinsführung des BVB noch nicht getroffen.

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Jeremy Toljan (25, verliehen an US Sassuolo)

Auf der rechten Abwehrseite der Italiener war Toljan in dieser Saison nicht wegzudenken. Der Tabellenelfte besitzt eine Kaufoption in Höhe von fünf Millionen Euro. Da die Pandemie aber vor allem in Norditalien verheerende Spuren hinterlassen hat, ist nahezu ausgeschlossen, dass der Serie A-Klub die Klausel aktiviert. Dennoch könnte der 25-Jährige eine Zukunft in Italien haben. Die AS Rom und der AC Mailand wurden bereits mit Toljan in Verbindung gebracht.

Ömer Toprak (30, verliehen an Werder Bremen)

Kurz vor der Bundesligapause zog sich Toprak einen Syndesmosebandanriss zu und fällt seitdem aus. Im Abstiegsendspurt könnte der Innenverteidiger nun aber wieder zum Einsatz kommen. Ob er darüber hinaus in Bremen bleiben wird, ist direkt an die Ligazugehörigkeit gekoppelt. Die vereinbarte Kaufpflicht in Höhe von 3,5 Millionen Euro greift dem Vernehmen nach nur beim Bremer Klassenerhalt. Am morgigen Samstag steht für Werder das richtungsweisende Abstiegsendspiel gegen Schlusslicht SC Paderborn an. Sollte Bremen gewinnen und gleichzeitig Fortuna Düsseldorf gegen Dortmund verlieren, kann man zumindest nach Punkten zu den Rheinländern aufschließen. Der BVB hofft wohl ebenfalls auf den Klassenerhalt der Grün-Weißen, da man nicht mehr mit Toprak plant.

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Marius Wolf (24, verliehen an Hertha BSC)

Probleme mit der Syndesmose hat auch Wolf, im Gegensatz zu Toprak ist die Saison für den Leihspieler bei Hertha BSC aber vorzeitig beendet. Dass die Alte Dame noch die Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro zieht, ist nicht zu erwarten. Nichtsdestotrotz kann sich der Hauptstadtklub vorstellen, den 24-Jährigen fest zu verpflichten. Manager Michael Preetz will das Gespräch mit seinen Dortmunder Amtskollegen suchen und nachverhandeln. Gut möglich, dass sich Michael Zorc auf einen Corona-Rabatt einlässt. In den Planungen der Borussia spielt auch Wolf keine Rolle.

André Schürrle (29, verliehen an Spartak Moskau)

Bei Schürrle gestaltet sich die Zukunftsplanung deutlich komplizierter. In Moskau hat der gebürtige Ludwigshafener definitiv keine Zukunft, in Dortmund will ihn aber auch niemand. Darüber hinaus ist das Interesse am Weltmeister überschaubar. Zuletzt spekulierte der ‚kicker‘ sogar offen darüber, dass der 29-Jährige seine Karriere beenden könnte. Ganz soweit ist es allerdings noch nicht. So oder so wird der BVB aber ein dickes Minus bilanzieren müssen. Mit einer Ablöse von 30 Millionen Euro ist der Offensivspieler nach wie vor der zweitteuerste Spieler der Dortmunder Vereinsgeschichte.

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