Haaland-Klausel: Watzke hat Wort gehalten – oder doch nicht?

von Remo Schatz
5 min.
Erling Haaland steht bis 2024 in Dortmund unter Vertrag @Maxppp

Selten hat ein Neuzugang dem BVB so schnell seinen Stempel aufgedrückt wie Erling Haaland. Nach wie vor rätseln Experten, wie die Borussia den begehrten Torjäger von einem Wechsel überzeugen konnte. In Sachen Ausstiegsklausel ist Hans-Joachim Watzke den eigenen Prinzipien treu geblieben – oder doch nicht?

Mit riesigen Vorschusslorbeeren kam Erling Haaland vor elf Monaten nach Dortmund. Nach seinen ersten 34 Minuten für Schwarz-Gelb stand bereits fest: Zu recht. Der Norweger benötigte bei seinem ersten Einsatz gegen den FC Augsburg keine halbe Stunde, um einen Hattrick zu schnüren und das Spiel im Alleingang zu entscheiden.

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Schon vor dem Gala-Auftritt gegen die Fuggerstädter wurde viel über eine Ausstiegsklausel im Haaland-Vertragswerk berichtet. Zu unvorstellbar war, dass sich Borussia Dortmund mit rein sportlichen Argumenten gegen Klubs wie Manchester United, Juventus Turin oder den FC Bayern durchsetzen konnte.

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Nie wieder Ausstiegsklauseln

Nach dem Abgang von Mario Götze gen München hatte sich aber vor allem Hans-Joachim Watzke auf die Fahne geschrieben, nie wieder einem Profi eine solche Klausel zu gewähren. Dass man sich bei Haaland vermeintlich dazu hat breitschlagen lassen, war dementsprechend ein Tabubruch und wurde der Borussia als Zeichen von Schwäche ausgelegt.

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Spätestens mit dem heutigen Tag scheint aber festzustehen, Watzke hat doch Wort gehalten. „So eine Vereinbarung gibt es nicht“, unterstreicht der BVB-Chef unmissverständlich in der aktuellen Ausgabe der ‚Sport Bild‘ und hofft: „Wir haben den klaren Wunsch, dass Erling noch länger bei uns bleibt, und wollen ihn und seinen Berater davon überzeugen. Da bin ich auch recht zuversichtlich.“

Watzke kann man vieles vorwerfen, das Spiel mit Worten versteht der 61-Jährige aber wie kaum ein Zweiter. Die Frage der ‚Sport Bild‘ lautete: „Gibt es eine Vereinbarung in seinem Vertrag, durch die er den Klub 2021 verlassen kann?“ Vor allem die explizite Frage nach dem Jahr 2021 sowie nach der Formulierung im Vertrag lässt großen Interpretationsspielraum.

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Haaland hat keine Ausstiegsklausel – oder doch?

Es kann in der Tat ausgeschlossen werden, dass Haaland eine im kommenden Jahr gültige festgeschriebene Ausstiegsklausel besitzt. Dies war aber auch nicht der Kenntnisstand, der sich in den vergangenen Wochen und Monaten herauskristallisiert hat. Vielmehr konzentrierte sich die internationale Berichterstattung darauf, dass sich Watzke mit Berater Mino Raiola auf eine außervertragliche mündliche Vereinbarung geeinigt hat, die ohnehin erst 2022 greifen soll.

Ob diese Vereinbarung besteht, ist weder bestätigt noch dementiert. Die ‚Sport Bild‘ hat danach nicht gefragt und Watzke folglich darauf auch nicht geantwortet. Fest steht allerdings, dass der BVB beim 20-jährigen Superstar zumindest im kommenden Jahr das Heft des Handelns in beiden Händen hält.

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