Deutschland - Irland: Die DFB-Spieler in der Einzelkritik

Manuel Neuer: Musste in der ersten Hälfte nur einmal nach einer Flanke zupacken. War nach Wiederanpfiff nach Podolskis Fehlpass sofort gefordert und rettete vor Keane. Beim Gegentor durch O’Shea dann ohne Abwehrchance. Note 3.

Antonio Rüdiger: Offensiv hui, defensiv pfui. Ging häufig mit nach vorne und bot sich als Anspielstation an. In Halbzeit eins mit den meisten Torschüssen auf deutscher Seite, versuchte es abwechselnd nach Standards oder aus der Distanz. Hatte in der Defensivbewegung gegen den agilen McClean allerdings ein ums andere Mal das Nachsehen. Konnte auch Hendricks Hereingabe vor dem 1:1 nicht verhindern. Note 4,5.

Mats Hummels: Sehr kopfballstark. Versuchte den Spielaufbau mit einigen Vorstößen bis weit in die gegnerische Hälfte voranzutreiben, dabei unterliefen ihm aber zu viele Fehlpässe. Zeigte sich in der entscheidenden Szene gegen O’Shea einen Schritt zu langsam. Note 4.

Jérôme Boateng: Überzeugte mit einer umsichtigen Spielweise. War immer einen Schritt schneller als sein Gegenspieler und jederzeit Herr der Lage. Dazu zumeist mit einer präzisen Spieleröffnung. Note 2,5.

Erik Durm: Sein Lattenkracher in der Anfangsphase hätte der Dosenöffner für das deutsche Team sein können. Seine Flanken aus dem Halbfeld erzeugten dagegen wenig Gefahr. War dafür fünf Minuten vor dem Ende mit einem Block zur Stelle, als der eingewechselte Hoolahan frei zum Schuss kam. Note 4.

Matthias Ginter: Rutschte für den grippegeschwächten Kramer in die Mannschaft. Musste auf der ungewohnten Sechser-Position ran. Hatte seine beste Szene kurz vor Pause, als er nach einem Freistoß von Toni Kroos das Tor nur knapp verfehlte. War mit den schnellen Passstaffetten im Mittelfeld bisweilen überfordert und wurde folgerichtig bereits zur Pause durch Podolski ersetzt. Note 4,5.

Toni Kroos: Versuchte in der ersten Halbzeit mit vielen Kurzpässen, die kompakte Defensive der Iren auszuhebeln. In der zweiten Hälfte brachte er dann einige öffnende Diagonalbälle an den Mann. Suchte in Halbzeit zwei verstärkt den Abschluss und vertraute dabei auf seine starke Schusstechnik – mit Erfolg. Nachdem sein erster Knaller noch vom irischen Schlussmann Forde entschärft werden konnte, zielte der Mann von Real Madrid in der 71. Minute genauer: Sein Aufsetzer prallte vom Innenpfosten zum 1:0 ins Netz. Note 2,5.

Karim Bellarabi: Konnte sich dank seines starken Antritts im Dribbling zum Teil gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen. Blieb dafür mit seinen Flankenversuchen regelmäßig hängen. Nach einer halben Stunde mit einer starken Balleroberung, beinahe einen Schuss aufs leere Tor ermöglicht hätte. Nach einem maßgeschneiderten Pass von Kroos zu Beginn der zweiten Hälfte mit einer weiteren guten Schusschance. Danach nicht mehr so auffällig. Note 3,5.

Mario Götze: Viel in Bewegung, aber nicht immer mit der zündenden Idee. Tauchte zehn Minuten vor Schluss nach einem Pass von Müller frei vor dem irischen Kasten auf, konnte Forde aber nicht bezwingen. Insgesamt eine solide Leistung des Bayern-Stars. Note 3.

Julian Draxler: Erhielt nach dem kurzfristigen Ausfall von André Schürrle vor heimischer Kulisse den Vorzug vor Lukas Podolski. Immer auf der Suche nach seinen Mitspielern, gingen seine Pässe aber zu oft ins Leere. Nachdem er kurz vor dem Halbzeitpfiff von Müller eingesetzt wurde, scheiterte er aus spitzem Winkel am irischen Schlussmann Forde. Verließ nach 70 Minuten mit Oberschenkelproblemen das Feld. Note 4.

Thomas Müller: Rieb sich als einzige Spitze auf, bekam aber nur wenige Bälle und stand so häufig auf verlorenem Posten. Wenn er dann mal den Ball hatte, agierte er häufig zu überhastet. Auch vor dem Tor nicht so gefährlich wie sonst. Note 4.

ab 46. Lukas Podolski für Ginter: Führte sich mit einem schlimmen Fehlpass ein, machte diesen aber nur eine Minute später mit einem abgefälschten Schuss wieder wett. Wirkte wie immer hochmotiviert, tauchte mit zunehmender Spieldauer aber mehr und mehr ab. Note 4.

ab 70. Max Kruse für Draxler: Stand kaum auf dem Platz, da fiel auch schon der Führungstreffer, an dem der Gladbacher direkt beteiligt war. Blieb in der Schlussphase bis auf einen schönen Doppelpass mit Podolski in der Nachspielzeit aber ohne nennenswerte Szenen. Note 3,5.

ab 86. Sebastian Rudy für Bellarabi: Fiel in der kurzen Zeit durch einen starken Ballgewinn nach Fehler von Kroos auf. Ohne Bewertung.