Bundesliga

Draxler-Poker: Zeigt Heldt Juventus die lange Nase?

Julian Draxler ist eine der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­guren des FC Schalke 04. Bei einem Wechsel zu Juventus Turin würde die Schalker Fanseele schmerzen. Doch Sportchef Horst Heldt bleibt gelassen und erklärt, warum Schalke im Transferpoker gute Karten hat.

von Tristan Bernert
2 min.
Horst Heldt erklärt seinen Rücktritt @Maxppp

Mit Julian Draxler droht eines der größten Talente, das die hauseigene ‚Knappenschmiede‘ je hervorgebracht hat, den FC Schalke 04 zu verlassen. „Juventus hat schriftlich angefragt, mit Julians Berater verhandeln zu dürfen. Dem haben wir zugestimmt“, bestätigt Sportchef Horst Heldt gegenüber der ‚Bild‘. Laut italienischen Medien sind sich die ‚Bianconeri‘ mit Draxler-Berater Roger Wittmann bereits einig. Trotz allem bleibt Heldt gelassen.

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Wenn Juventus Turin meint, ihn verpflichten zu wollen, wird das mit Sicherheit kein Schnäppchenkauf werden“, verrät der 45-Jährige dem ‚kicker‘, „bisher hat uns Turin kein Angebot gemacht, und selbst wenn eines kommt, sind wir in der Position abzulehnen.“ Er habe „eine klare Haltung“ gegenüber einem möglichen Abgang seines Stars: „Ich beschäftige mich aber ohnehin erst ernsthaft damit, wenn es mal ein Angebot geben sollte."

Der Kontaktaufnahme der ‚Alten Dame‘ habe er nur zu gestimmt, weil er sich an die Regeln des Geschäfts halten möchte: „Wir wollen ein sauberes Spiel spielen. Juventus hat seriös angefragt, ob sie mit Julian Kontakt aufnehmen dürfen, wir haben das seriös zugelassen.“ Heldt demonstriert also großes Selbstbewusstsein im Transferpoker.

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Ungewöhnliche Vertragsklausel

Das kann er auch haben. Grund dafür ist eine besondere Klausel im Vertrag von Draxler. Im Normalfall verringert sich eine Ausstiegsklausel von Jahr zu Jahr. Beim Schalke-Star ist das nicht der Fall. Stattdessen lag sie bei 45,5 Millionen Euro, ehe sie Ende Juni verfiel. Und mit Abschluss der neuen Saison tritt sie automatisch wieder in derselben Höhe in Kraft. Schalke befindet sich somit in einer guten Verhandlungsposition. Zum einen muss man Draxler nicht verkaufen. Zum anderen kann man Juventus darauf hinweisen, dass Draxler im kommenden Jahr wieder für 45,5 Millionen zu haben wäre. Also für eine Summe, die deutlich über seinem aktuellen Marktwert liegt.

Juve muss somit entscheiden, ob der Klub bereit ist, auf Schalkes Forderungen einzugehen, um nicht Gefahr zu laufen, in einem Jahr die teure Ausstiegsklausel ziehen zu müssen. Bislang bietet die ‚Alte Dame‘ 25 Millionen Euro. Die ‚Königsblauen‘ wollen aber mindestens 30 Millionen. Der Bundesligist kann in den Verhandlungen kaum verlieren. Entweder bleibt Draxler und die ‚Knappen‘ können auf einen Spieler mit hoher Qualität bauen. Oder der 21-Jährige spült so viel Geld in die Kassen, dass man einen mehr als adäquaten Ersatz verpflichten könnte.

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