Kölner Herzstück in Gefahr: Wölfe jagen zwei Geißböcke

von David Hamza
2 min.
Jonas Hector will die EM abwarten @Maxppp

Der VfL Wolfsburg will im Sommer beim Ligakonkurrenten aus Köln wildern. Auf der Shoppingliste stehen zwei äußerst prominente Namen. Den Domstädtern droht, das Fernziel Europa flöten zu gehen.

Jonas Hector ist aus dem Team des 1. FC Köln nicht mehr wegzudenken. Für die ‚Geißböcke‘ hat der Abwehrspieler in dieser Spielzeit bislang nur ein Ligaspiel verletzungsbedingt verpasst – ebenso wie in der kompletten Vorsaison. Hector reifte in der Domstadt außerdem zum Nationalspieler. Auf mittlerweile zehn Einsätze bringt es der 25-Jährige für die DFB-Elf. Gut möglich, dass die Europameisterschaft im Sommer ihm eine noch größere Plattform bietet, sich zu präsentieren. Doch schon jetzt klopfen die ersten Interessenten an.

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Wie der ‚Express‘ unter Berufung auf Insiderkreise berichtet, hat der VfL Wolfsburg die Angel nach dem Defensivspieler ausgeworfen. Bei den ‚Wölfen‘ befürchtet man den Abgang von Ricardo Rodríguez. Der etatmäßige Linksverteidiger kann den VfL nach der Saison für festgeschriebene 30 Millionen Euro verlassen. Laut der Kölner Zeitung ist der Klub aus der Autostadt daher bereit, Hector ein Gehalt von 3,1 Millionen Euro zu zahlen. Als Ablösesumme fordert der FC zwischen 15 und 20 Millionen Euro.

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Ein Fingerzeig könnte auch die Neuverpflichtung von Filip Mladenovic sein, die der ‚Effzeh‘ im Winter tätigte. Der Serbe kommt als Linksverteidiger zum Einsatz – genau wie Jonas Hector, der inzwischen häufiger auf die Sechs rückt.

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Horn soll das Torhüterproblem lösen

Das zweite Transferziel, das der Werksklub ausgemacht hat, steht zwischen den Pfosten. Keeper Timo Horn will Geschäftsführer Klaus Allofs ebenfalls in die VW-Arena locken. Wolfsburgs derzeitige Nummer Eins Diego Benaglio hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, ist zudem deutlicher älter als der Kölner. Neun Millionen Euro beträgt die Summe, die für Horn zu zahlen ist.

Wolfsburg ist aber nicht das bevorzugte Ziel des Kölner Urgesteins. Der 22-Jährige will seinen Heimatklub nach eigener Aussage nur für einen Top-Klub verlassen. „Jeder hat Traumvereine. Real Madrid, Arsenal, Manchester United – wenn ein solcher Klub anfragen sollte, würde ich darüber nachzudenken. Bei vielen anderen nicht“, versichert Horn gegenüber dem ‚Kölner Stadtanzeiger‘. Endgültig festlegen will der Torhüter sich aber nicht: „Ich bin kein Freund von Treueschwüren und Versprechen – damit sind ganz andere Spieler auf die Nase gefallen, die ein halbes Jahr später weg waren.

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Beim FC Köln weiß man angeblich nichts von den Wolfsburger Absichten. „Wir hören auch nur die Gerüchte. Uns liegt nichts vor. Weder vom Berater noch  von einem anderen Klub“, sagt Finanzchef Alexander Wehrle. Die ‚Wölfe‘ hätten bei Horn jedenfalls mit starker Konkurrenz aus Europa zu kämpfen. Insbesondere die zahlungskräftigen Vereine aus der englischen Premier League, allen voran der FC Liverpool, haben ein Auge auf den Schlussmann geworfen.

Europa oder nix

Sowohl Hector als auch Horn zählen zu den absoluten Leistungsträgern der Rheinländer. Auf lange Sicht haben beide die Ambition, im internationalen Wettbewerb zu spielen. Zumindest in der kommenden Saison wird dieser Traum bei Köln wohl erneut zerplatzen – neun Punkte beträgt der Rückstand auf Rang sechs. Sollten die Aussichten auf Europa blass bleiben, wird ein Abgang des Kölner Herzstücks über kurz oder lang unvermeidbar sein. Verliert der 1. FC Köln dann seine beiden Aushängeschilder, könnte das auch vorerst so bleiben.

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