Schalke 04: Wird Baier der neue Lenker?

Roberto Di Matteo wird nicht müde zu betonen, welch immense Wichtigkeit Kevin-Prince Boateng für den FC Schalke 04 habe. Die Faktenlage sieht allerdings deutlich anders aus. Seit Wochen ist der 28-Jährige bei ‚Königsblau‘ nur noch Teilzeitkraft. Somit scheint klar: Flattert Horst Heldt im Sommer ein halbwegs annehmbares Angebot für Boateng auf den Tisch, wird der Schalker Manager nicht zögern, den so hochveranlagten Mittelfeldspieler zu verkaufen.

Dabei wäre der 15-fache ghanaische Nationalspieler potenziell eigentlich noch jemand, der das Vakuum in der Schaltzentrale schließen könnte. Doch bei Boateng klaffen Anspruch und Wirklichkeit seit geraumer Zeit meilenweit auseinander. Gesetzt sind momentan die mehr oder weniger biederen Arbeiter wie Roman Neustädter, Dennis Aogo oder der am Wochenende gesperrte Marco Höger. Bliebe noch Hoffnungsträger Leon Goretzka, der sich jedoch von Verletzung zu Verletzung schleppt und bislang nicht mehr als ein großes Versprechen für die Zukunft ist.

Schalke an Baier dran

Gut möglich also, dass Heldt bei einem Boateng-Abgang im Sommer einen neuen Sechser zu den ‚Knappen‘ lotst. Die ‚Augsburger Allgemeine‘ bringt Daniel Baier ins Spiel. Der 30-Jährige ist beim Europa League-Aspiranten der absolute Chef im Mittelfeld, variiert klug das Tempo und organisiert das Pressing.

Weil sein Vertrag ebenso wie der von Boateng 2016 endet, kommt er womöglich nach dieser Saison auf den Markt. Denn einen ablösefreien Weggang ein Jahr später kann sich der FCA eigentlich nicht leisten. Eine Anfrage von Seiten der Schalker liegt allerdings laut Stefan Reuter bislang nicht vor. „Aber selbst wenn es so wäre, würde ich es nicht sagen“, räumt der Augsburg-Manager ein. Für Heldt gilt es nun, aus den verbleibenden Spielen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Geschieht dann nichts Unerwartetes, ist die Suche nach einem neuen Sechser eine der Prioritäten für die kommenden Monate.