Schalkes Stürmersuche: Löst ein unzähmbarer Löwe die Probleme?

Nach der Bekanntgabe, dass Thomas Tuchel den FSV Mainz 05 im Sommer verlässt, keimte zunächst etwas Hoffnung auf einen Verbleib von Eric-Maxim Choupo-Moting in der Karnevals-Stadt auf. „Hier wird ja jetzt alles neu, also schauen wir mal. Ich denke, ich rede erst noch mal mit Mainz“, gab der Offensiv-Allrounder Fans und Verantwortlichen auch einen triftigen Grund dazu. Es folgte Ernüchterung. „Wir würden uns freuen, wenn er ein Jahr dranhängen sollte. Ich gehe aber nicht davon aus, dass er bleibt“, erklärte Manager Christian Heidel enttäuscht. Choupo-Moting selbst bestätigt Gespräche mit Mainz, „aber die Tendenz geht zum Wechsel“. So der Abwanderungswillige im ‚kicker‘.

Obwohl der baumlange 25-Jährige unter Tuchel nicht immer gesetzt war, spielte er eine starke Saison. Zehn Tore und drei Vorlagen konnte der Nationalspieler Kameruns markieren und leistete somit einen beträchtlichen Beirag zum Erreichen der Europa League-Qualifikation. Dass er in bestechender WM-Form ist, demonstrierte der gebürtige Hamburger auch am gestrigen Sonntagabend in Mönchengladbach. Gegen die Deutsche Nationalmannschaft trumpfte der linke Mittelfeldspieler mit einem trockenen, satten Schuss ins lange Eck zum 2:2-Endstand auf. Das Interesse an seinen Fertigkeiten dürfte er damit nicht gerade geschmälert haben.

Bekannt ist seit geraumer Zeit das Interesse aus der Serie A. Inter Mailand und vor allem die AS Rom untermauerten zuletzt ihre Absichten, den Deutsch-Kameruner verpflichten zu wollen. Nun klopft aber auch ein Bundesligist an. Offenbar hat auch der FC Schalke 04 Choupo-Moting auf dem Zettel. „Vielleicht klärt sich das noch vor der Weltmeisterschaft“, kündigt der Offensiv-Spieler eine mögliche zeitnahe Entscheidung an, schiebt aber ein: „Ich mache mir keinen Stress. Ich konzentriere mich jetzt nur auf die WM.“

Auf Schalke wäre er gleich in mehrfacher Hinsicht eine interessante Personalie. Erstens ist der WM-Fahrer ablösefrei zu haben. Zudem betonte Trainer Jens Keller zuletzt, dass man erfahrene Spieler holen möchte und er gerne mit einem zweiten Stürmer spielen lassen würde. Choupo-Moting ist gelernter Mittelstürmer, wenngleich er in der Nationalmannschaft und am Bruchweg meist Linksaußen spielte. Der athletische Allrounder ist technisch versiert, schnell und verfügt zudem mit 1,90 Meter Körpergroße über ein Gardemaß für einen Angreifer. Somit könnte der Noch-Mainzer ganz nach Kellers Geschmack sein. Auf dem linken Flügel könnte er zudem den Druck auf Julian Draxler erhöhen, dessen Leistugen zuletzt durchwachsen waren.

Choupo-Moting ist aufgrund seiner Vielseitigkeit dementsprechend eine Option, die sich die Verantwortlichen auf Schalke gut durch den Kopf gehen lassen sollten. Klar scheint bislang aber nur, dass er den FSV nach drei Jahren verlassen wird, in denen der 25-Jährige 74 Ligaspiele bestritt und 20 Mal netzen konnte.