Top-Elf der Eigengewächse: Das Beste aus dem Fohlenstall

von Tobias Feldhoff
4 min.
In Mönchengladbach reiften mehrere Nationalspieler @Maxppp

Die legendäre Fohlenelf, die in den 70er-Jahren als einzige deutsche Mannschaft die Vorherrschaft des FC Bayern brechen konnte, ist jedem Fußballfan ein Begriff. Doch nicht nur dieser Ära entstammen einige der besten Jugendspieler, die bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurden. FussballTransfers hat eine Top-Elf erstellt.

Tor

Marc-André ter Stegen (1996-2014): Im zarten Alter von vier Jahren meldeten ter Stegens Eltern den Knirps bei der Borussia an. Im Anschluss durchlief er bei den ‚Fohlen‘ die gesamte Jugendabteilung, ehe ihn Lucien Favre 2009 zur Nummer eins machte. Mit tollen Leistungen entwickelte sich der gebürtige Mönchengladbacher zum Nationalspieler, bislang stehen vier Einsätze für die DFB-Elf zu Buche. 2014 folgte schließlich der tränenreiche Abschied vom Niederrhein, nur ein Jahr später darf sich ter Stegen Champions League-Sieger nennen.

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Abwehr

Berti Vogts (1965-1979): 419 Spiele bestritt Hans-Hubert Vogts im Laufe seiner langen Karriere beim VfL. Für einen anderen Klub spielte der Abwehrspieler mit dem Spitznamen ‚Terrier‘ nicht. Insgesamt fünf Meistertitel fuhr der Weltmeister von 1974 in den 70ern mit der legendären ‚Fohlenelf‘ ein. Im Schatten von Stars wie Jupp Heynckes und Günter Netzer war er für die Drecksarbeit zuständig. Inzwischen ist der ehemalige Verteidiger als Berater für den US-amerikanischen Verband tätig. Zwischenzeitlich trainierte er die DFB-Auswahl (EM-Titel 1996), Bayer Leverkusen, Kuwait, Schottland, Nigeria und Aserbaidschan.

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Tony Jantschke (2006-heute): Vom eher unscheinbaren Eigengewächs hat sich der Defensiv-Allrounder zu einem der wichtigsten Spieler im aktuellen Kader gemausert. Ob nun auf seiner angestammten Position hinten rechts oder als Innenverteidiger – Jantschke muss den rein sportlichen Vergleich mit Vogts, der im Verein so gerne angestellt wird, nicht scheuen. Allerdings lassen die nationalen wie internationalen Titel noch auf sich warten.

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Michael Frontzeck (1979-1989): Als linker Verteidiger spielte Frontzeck zwischen 1982 und 1989 für die Borussia. Den größten Erfolg feierte er allerdings nicht mit den ‚Fohlen‘, sondern 1992 mit dem VfB Stuttgart, als das Team überraschend Deutscher Meister wurde. 19 Länderspiele absolvierte der Mann mit der linken Klebe für Deutschland. Im Anschluss an seine aktive Karriere sammelte er in Gladbach erste Erfahrungen als Co-Trainer. Es folgten die Stationen Alemannia Aachen und Arminia Bielelfeld, ehe er zwischen 2009 und 2011 sein Glück als Cheftrainer am Niederrhein versuchte. Heute coacht er Hannover 96.

Mittelfeld

Stefan Effenberg (1986-1990 und 1995-1998): Ein reines Eigengewächs ist ‚Effe‘ zwar nicht, wechselte aber schon im zarten Alter von 17 Jahren an den damaligen Bökelberg. Auf sein außergewöhnliches Talent aufmerksam wurde schließlich Wolf Werner, der den ‚Tiger‘ in die Profimannschaft berief. Es folgte 1990 der Wechsel zum FC Bayern und fünf Jahre später die Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Seine drei Meistertitel fuhr Effenberg allesamt mit den Bayern ein. Heute trainiert er den SC Paderborn.

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Rainer Bonhof (1970-1978): Der heutige Vizepräsident wurde mit den ‚Fohlen‘ viermal Deutscher Meister, einmal DFB-Pokal- und einmal UEFA-Pokalsieger. Internationales Highlight in der Karriere des Freistoßspezialisten war der WM-Titel '74, außerdem wurde Bonhof 1972 und 1980 Europameister. Eine echte Karriere als Chefcoach startete er im Anschluss an seine aktive Zeit nicht mehr. Am EM-Gewinn 1996 unter Vogts hatte er aber als Co-Trainer großen Anteil.

Patrick Herrmann (2008-heute): Ob er noch Chancen auf die EM-Teilnahme im kommenden Jahr hat, hängt vom weiteren Heilungsverlauf ab. Denn sein diagnostizierter Kreuzbandriss soll konservativ behandelt werden. Bei der Borussia wirbelt das Eigengewächs, das im Alter von 17 Jahren vom 1. FC Saarbrücken kam, normalerweise über die Außenbahnen. Am sportlichen Aufschwung der vergangenen Jahre trägt Herrmann großen Anteil.

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Günter Netzer (1963-1973): Ähnlich wie Effenberg entstammt Netzer zwar nicht wirklich dem ‚Fohlenstall‘, doch schon im Alter von 18 Jahren zog es den gebürtigen Mönchengladbacher vom 1. FC Mönchengladbach zum großen Lokalrivalen. In der ‚Fohlenelf‘ mit Vogts, Laumen, Heynckes und Kleff war Netzer als Mittelfeldstratege die zentrale Figur im Offensivspiel, hielt sich aber in puncto Defensivarbeit gerne zurück. Dass er mit der Borussia lediglich zwei Meisterschaften einfuhr, lag daran, dass es ihn 1973 zum Weltklub Real Madrid zog. Ein Jahr später sprang auch für ihn der WM-Titel heraus.

Marcell Jansen (1993-2007): Als eines der größten Talente seines Jahrgangs feierte ‚Cello‘ im Dezember 2004 sein Debüt in der Bundesliga. Zweieinhalb Jahre später zog es den Linksverteidiger, der auch im linken Mittelfeld zum Einsatz kam, zum großen FC Bayern. Dort allerdings erhielt die verheißungsvolle Karriere einen Knick. An seine Glanzleistungen aus Gladbacher Zeiten konnte Jansen nicht mehr anknüpfen. Auch nicht beim HSV, bei dem er 2008 einen neuen Anlauf wagte. Immerhin reichte es aber noch für die WM-Teilnahme 2010. Schon in diesem Sommer beendete er schließlich im Alter von 29 Jahren seine Karriere.

Angriff

Jupp Heynckes (1962-1967 und 1970-1978): Mit 220 Treffern ist Heynckes immer noch der drittbeste Bundesligatorjäger der Geschichte. Nur Gerd Müller und Klaus Fischer trafen häufiger als der schnelle Stürmer, der mit den Gladbachern vier Meistertitel einfuhr. Zweimal kehrte Heynckes während seiner Trainerlaufbahn an den Niederrhein zurück, eine Meisterschaft war ihm aber mit den ‚Fohlen‘ nie vergönnt, dafür aber dreimal mit dem FC Bayern. Ein Champions League-Titel mit Bayern und einer Real runden seine glorreiche Karriere ab.

Herbert Laumen (1953-1971): Neben Heynckes war Laumen der beste Torschütze der legendären ‚Fohlenelf‘ aus den 70ern. Zwei Meistertitel sackte der gebürtige Mönchengladbacher mit dem Team ein, ehe es ihn 1971 zum SV Werder verschlug. Für die deutsche Nationalmannschaft stand er aufgrund bärenstarker Konkurrenz nur zweimal auf dem Feld. Insgesamt gelangen ihm bärenstarke 121 Bundesligatreffer.

Auf der Bank: Uwe Kamps, Lewis Holtby, Jan Schlaudraff.

Trainer: Hennes Weisweiler

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