Mit zahlreichen Millionen aus eigener Tasche half Klaus-Michael Kühne dem Hamburger SV bei der Verpflichtung neuer Spieler. Erfolg brachte es nicht. Nun will der Investor erneut aktiv werden.
Der Transfersommer des Hamburger SV war bisher vergleichsweise ruhig – zumindest für Außenstehende. Intern herrschte bei den Rothosen Streit über die Marschrichtung bei der Verpflichtung potenzieller Neuzugänge. Der Aufsichtsrat des HSV lehnte große Investitionen, wie sie in den vergangenen Jahren getätigt wurden, kategorisch ab. Gegen die Vertragsverlängerung von Bobby Wood legte das Gremium offenbar bereits zweimal ein Veto ein.
Das Ergebnis: Der HSV hat zwar einige Akteure ablösefrei ziehen lassen, jedoch noch nichts getan, um den Kader aktiv zu verstärken. Das könnte sich bald ändern. Wie die ‚Bild‘ berichtet, soll Investor Klaus-Michael Kühne in einem Treffen mit Aufsichtsrat-Mitgliedern um den Vorsitzenden Andreas Peters das Gremium von einer Beendigung des finanziellen Sparkurses überzeugt haben.
20 Millionen für neue Spieler
20 Millionen Euro will Kühne dem HSV zur Verfügung stellen, um Transfers zu tätigen. Bisher war die Verpflichtung von Neuzugängen an den Verkauf eigener Spieler geknüpft. „Das Angebot von Kühne liegt seit Wochen auf dem Tisch. Die Unterstützung, die er uns erneut angeboten hat, tut uns gut und hilft uns bei unseren Transferbemühungen“, bestätigt Klubchef Heribert Bruchhagen. Laut der ‚Hamburger Morgenpost‘ könnte der Bundesliga-Dino schon in dieser Woche mit seiner Einkaufstour beginnen.
Dem Lokalblatt zufolge steht nach wie vor Julian Pollersbeck ganz oben auf der Liste von Sportchef Jens Todt. Der U21-Nationaltorwart steht aktuell noch beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag, der vier Millionen Euro fordern soll. An der Elbe würde Pollersbeck das Erbe von René Adler antreten.
Neben dem 22-Jährigen hat der HSV auch Innenverteidiger Felix Uduokhai von 1860 München und André Hahn von Borussia Mönchengladbach auf der Liste. Beide können sich offenbar einen Wechsel in die Hansestadt vorstellen. Während der HSV beim Löwen-Talent als heißester Interessent gilt, muss man sich im Fall Hahn gegen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt durchsetzen.
Auch der Ex-Gladbacher Havard Nordtveit, derzeit Reservist bei West Ham United, wurde bereits mit den Hamburgern in Verbindung gebracht. Konkreter ist das Interesse an Kyriakos Papadopoulos, der das vergangene Halbjahr leihweise mit der Raute auf der Brust spielte. Stammverein Bayer Leverkusen fordert zehn Millionen Euro für den Griechen – zu viel für den HSV. Der Poker wird sich ziehen.
Wood-Verlängerung aufgeschoben
Geduld muss man offenbar auch bei Wood beweisen. Nach dem Umdenken des Aufsichtsrats steht einer Verlängerung eigentlich nichts im Weg, doch laut der ‚Hamburger Morgenpost‘ will der Stürmer seine Unterschrift von dem Transfersommer des Klubs abhängig machen. Sicherheit hat man hingegen im Fall Nicolai Müller. Der 29-Jährige wird den Rothosen erhalten bleiben und könnte sogar seinen bis 2018 laufenden Vertag ausdehnen. Ruhig wird der Transfersommer des HSV somit wohl nicht mehr lange sein.
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