Hummels-Gala gegen Barça – schöne Grüße an den Bundestrainer

von Niklas Scheifers - Quelle: Sport Bild
2 min.
BV Borussia 09 Dortmund Mats Hummels @Maxppp

Der gestrige Auftritt von Mats Hummels gegen den FC Barcelona war großes Tennis. Auch ohne allerhöchstes Tempo beweist der Dortmunder Abwehrchef, dass er für die Nationalmannschaft noch immer gut genug wäre.

Eine Zweikampfquote von 100 Prozent, zehn klärende Aktionen, sieben abgefangene Bälle – es war ein perfekter Abend für Mats Hummels (FT-Note 1). Dabei hieß der Gegner nicht etwa Slavia Prag, Genk oder Roter Stern Belgrad. Niemand Geringeres als der große FC Barcelona war da gestern zu Gast im Signal Iduna Park.

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Der Stempel: Langsam und hüftsteif

Lionel Messi, Luis Suárez und Antoine Griezmann hießen demzufolge Hummels‘ Gegenspieler. Nicht wenige dürften sich vorab schon ausgemalt haben, wie Messi den Ex-Nationalverteidiger mit einem flinken Haken auswackelt. Für den Barça-Superstar ist doch einer wie Hummels – so wird gerne behauptet – viel zu langsam und hüftsteif.

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Eine Einschätzung, ohne die Joachim Löw wohl kaum seine Entscheidung getroffen hätte, den 30-Jährigen aus dem Kreis der DFB-Elf zu verbannen. Eine Hummels-Leistung wie die gestrige fällt nun zwangsläufig auf den Bundestrainer zurück. Schon sprechen sich Kolumnisten für eine DFB-Rückkehr aus, werden Umfragen gestartet, ob Löw nicht seine Haltung ändern müsse.

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„Bin kein Sprinter, aber...“

Man sollte annehmen, Hummels müsse sich nicht mehr rechtfertigen – obige Zahlen sprechen schließlich für sich. Weil er aber jemand ist, der auch mit Worten argumentieren kann, ergreift er selbiges dann doch zum leidigen Tempo-Thema. „Ich weiß, dass ich kein Sprinter bin“, sagt der gebürtige Bergisch Gladbacher der ‚Sport Bild‘, „aber ich bin nicht so langsam wie es oft dargestellt wird.

Wenn man ein km/h langsamer läuft als der Gegenspieler, heißt das nicht unbedingt, dass man ein Laufduell verliert. Es geht auch darum, wann man startet.“ Klingt plausibel. Nach eigener Aussage war Hummels in der Weltmeister-Mannschaft von 2014 mit seiner Geschwindigkeit im Mittelfeld der DFB-Profis.

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Noch immer zu Top-Leistungen fähig

Der Routinier bügelt vieles mit Erfahrung und Nervenstärke aus. Eigenschaften wie diese zeigen sich vor allem in den großen Duellen. Barcelona war so eines, wie auch in der vergangenen Saison das Achtelfinal-Hinspiel des FC Bayern gegen den FC Liverpool. Hummels konnte das Ausscheiden nicht verhindern, zeigte damals aber auch gegen Salah, Mané und Co. eine absolute Top-Leistung.

Auftritte wie diese belegen, dass Dortmunds neuer, alter Abwehrchef noch immer zu den herausragenden Innenverteidigern Europas zählt – auch ohne der Schnellste zu sein, auch ohne das DFB-Trikot zu tragen. Ersteres ist definitiv nicht mehr zu ändern – letzteres schon.

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