Titz-Entlassung: Der HSV setzt noch einen drauf

von Niklas Scheifers
2 min.
Niederlage beim Debüt: Christian Titz @Maxppp

Christian Titz ist Geschichte beim Hamburger SV. Der als Architekt des Neuaufbaus hochstilisierte Mannheimer musste gehen, bevor er überhaupt das Fundament fertigstellen konnte. Die Meinung seiner Spieler interessierte dabei niemanden. Ein Kommentar.

Groß war sie, die Diskussion um die Job-Sicherheit von Trainern im Profi-Fußball. Zu ungeduldig seien die Vereine mit ihren wichtigsten Angestellten. Keine Zeit hätten diese für den Aufbau einer Mannschaft. Losgetreten wurde all das von den jüngsten Vorgängen in der Bundesliga.

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Den Anfang machten die Spekulationen um Heiko Herrlich von Bayer Leverkusen, der nach zwei (!) Bundesliga-Spieltagen angezählt wurde und noch wird. Es folgte die Entlassung von Tayfun Korkut beim VfB Stuttgart an Spieltag fünf. Und schließlich die wilden Spekulationen um Niko Kovac, der sich als Trainer von Bayern München vier sieglose Spiele am Stück doch eigentlich gar nicht leisten dürfen sollte.

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HSV schießt den Vogel ab

Mit der Entlassung von Christian Titz hat der Hamburger SV nun – wie so oft – den Vogel abgeschossen. Die Bilanz des gebürtigen Mannheimers in Liga zwei: Zehn Spiele, 18 Punkte und ein gewaltiger, kaum mehr einzuholender Abstand von zwei Punkten zu Spitzenreiter Köln. Reicht nicht. Tschüss, Herr Titz. Vielen Dank für Ihren Einsatz.

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Schon mit der 0:5-Klatsche gegen Jahn Regensburg vor einem Monat schien die Zeit des ehemaligen U23-Coaches abgelaufen zu sein. Von einem Ultimatum war da die Rede, Sportchef Ralf Becker windete sich um ein Bekenntnis zum Trainer herum, Nachfolge-Kandidaten – unter anderem der nun engagierte Hannes Wolf – wurden gehandelt.

Eine Entlassung mit Anlauf, wie sich nun herausstellt. Seit Regensburg kam keine Niederlage mehr dazu – aber auch Unentschieden sind beim Pflicht-Aufsteiger HSV offenbar nicht vorgesehen. Dass Titz das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und dem Spiel der Rothosen eine Handschrift verpasst hatte – geschenkt.

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Spieler gegen Titz-Rauswurf

Das Bedenklichste an dieser Entscheidung: Der Rauswurf scheint so gar nicht nach dem Geschmack der Mannschaft zu sein. Eindeutig Fiete Arps Reaktion bei Instagram. Ebenso jene von Lewis Holtby, der ein Liebesbekenntnis an seinen geschassten Ex-Trainer mit einem Like versah. Die Meinung der Spieler? Egal.

Kleine Randnotiz noch: Der HSV hat nun vier Trainer auf der Gehaltsliste stehen. Neben Titz sind das Markus Gisdol, Bernd Hollerbach und nun eben auch Hannes Wolf. Der kritisierte übrigens vor wenigen Tagen seinen Ex-Arbeitgeber Stuttgart für die frühe Korkut-Entlassung. Nett.

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