Drei Stellschrauben: Valencia vom Abstiegskandidaten zum Barça-Jäger

von Matthias Rudolph
2 min.
Der FC Valencia sorgt für Furore @Maxppp

Der FC Valencia macht wieder richtig Spaß. Die Angst vor dem Abstieg ist der Euphorie gewichen und man fragt sich: Wie konnte das so schnell gehen? Wer nachforscht, findet drei gute Gründe für die Rückkehr in die Erfolgsspur.

Beim Blick auf die Tabelle der Primera División reibt man sich verwundert die Augen. Hinter dem FC Barcelona, der mit sieben Siegen und einem Unentschieden an der Spitze thront, steht mit dem FC Valencia ein Klub, der in der Vorsaison lange gegen den Abstieg kämpfen musste. Die Erfolge vergangener Tage waren vor einigen Monaten noch meilenweit entfernt. Mittlerweile ist Träumen wieder erlaubt im Hexenkessel Mestalla.

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Beim Blick auf die Gründe für den Aufschwung stechen drei Dinge ins Auge. Und man denkt sich als Fußballfan sofort: Es kann alles so einfach sein. Denn der FC Valencia hat seine neu gewonnene Qualität schlicht der Kombination aus einem funktionierenden Trainer mit einem klaren Konzept, einer guten Jugendarbeit und einigen neuen und entscheidenden Puzzle-Teilen im Kader zu verdanken.

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Trainer Marcelino, der zuvor einige Jahre äußerst erfolgreich beim FC Villarreal gearbeitet hatte, hat die Fledermäuse innerhalb kürzester Zeit wieder zu einem ernsthaften Anwärter für das internationale Geschäft geformt. Das Hauptaugenmerk legte der 52-jährige zu Beginn auf die Stabilisierung der Defensive. Allen voran die Innenverteidiger Gabriel Paulista (kam für elf Millionen von Arsenal) und Jeison Murillo (für zwei Jahre plus verpflichtender Kaufoption von Inter ausgeliehen) halten den Laden zusammen. Auch Schlussmann Neto (kam für sechs Millionen von Juve) trägt seinen Teil bei.

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Kondogbia wieder ganz der Alte

Marcelinos zentrale Achse erweitert der Franzose Geoffrey Kondogbia im defensiven Mittelfeld. Auch ihn haben die Spanier von Inter Mailand ausgeliehen, wo er nicht mehr gefragt war. In Valencia knüpft Kondogbia nun an Glanzleistungen aus Sevilla-Zeiten an. Nicht ohne Grund schickten der FC Liverpool und Tottenham Hotspur zuletzt schon ihre Scouts vorbei. Dem zweikampfstarken Kondogbia zur Seite steht Dani Parejo. Der 28-jährige Kapitän wollte im Sommer eigentlich weg, doch Marcelino konnte ihn zum Bleiben überreden.

Ein überaus wichtiger Baustein zum Erfolg, zumal sich an Parejos Seite das 20-jährige Eigengewächs Carlos Soler zum Topspieler entwickelt. Wie schon in der Vergangenheit profitiert der FC Valencia auch heute von seiner überragenden Jugendarbeit. Neben Soler haben sich auch Linksverteidiger Toni Lato (19) und sein rechter Pendant Nacho Vidal (22) zu echten Alternativen für die erste Elf gemausert.

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Über Zaza lacht keiner mehr

Und auch im Angriff rappelt es kräftig im Karton. 21 Treffer hat die Offensive des FC Valencia schon erzielt. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es nach acht Spielen magere elf Tore. Das Sturmduo Simone Zaza und Rodrigo harmoniert prächtig und wird von den beiden Leihspielern Gonçalo Guedes (von PSG) und Andreas Pereira (von ManUtd) in Szene gesetzt. Gemeinsam haben Zaza und Rodrigo schon zwölfmal genetzt.

Alles Friede, Freude, Eierkuchen in Valencia also? Aktuell kann man diese Frage bejahen. Doch die Verantwortlichen sollten sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen und frühzeitig die Weichen für die Zukunft stellen. Denn mit Kondogbia, Guedes und Pereira sind drei Schlüsselspieler nur ausgeliehen. Und auch die Shootingstars um Soler wecken Begehrlichkeiten bei internationalen Topklubs. Es spricht dieser Tage dennoch nichts dagegen, als Valencia-Fan den ein oder anderen Blick mehr auf die Tabelle zu werfen.

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