Ein WM-Shootingstar für die Bundesliga: Charles Aránguiz
Der Brazuca rollt am Zuckerhut. Neben zahlreichen Bundesligaakteuren sind auch Manager und Scouts der deutschen Klubs in den Stadien zugegen - auf der Suche nach möglichen Transferzielen. FussballTransfers nimmt im Laufe der Weltmeisterschaft vielversprechende Akteure unter die Lupe, die sich in den Fokus spielen und für einige Bundesligisten durchaus interessant sein könnten.

„Elf Bluthunde müsst ihr sein.“ So oder so ähnlich wird wohl die letzte Ansage von Jorge Sampaoli an sein Team gelautet haben, bevor es am gestrigen Mittwoch hinaus zum zweiten Gruppenspiel gegen Welt- und Europameister Spanien ging. 96 Spielminuten und eine Halbzeitpause später war klar: Dank eines rasanten Pressings, aufopferungsvoller Zweikampfführung und überfallartigem Umschaltspiel haben die Chilenen ein zugegebenermaßen recht uninspiriertes Spanien völlig verdient mit 2:0 besiegt. Der Einzug ins Achtelfinale ist damit bereits sicher. Im letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande geht es ‚nur‘ noch um Platz eins in der Gruppe.
Stellvertretend für die Art, mit der Chile in Brasilien über den Platz fuhrwerkt, steht Charles Aránguiz. Ähnlich wie fast alle seiner Teamkollegen ist der 25-jährige Mittelfeldspieler zwar nicht besonders groß (1,71 Meter), dafür aber umso giftiger in den Zweikämpfen. Gegen ein überfordertes Spanien war Aránguiz im Wechsel mit seinen Mittelfeld-Kollegen Arturo Vidal und Marcelo Díaz im scheinbaren Taktik-Durcheinander der Südamerikaner mal auf dem Flügel, dann wieder auf der angestammten Sechser-Position oder auch in der ohnehin schon üppig besetzten 5er-Abwehrkette zu finden.
Ein torgefährlicher Beißer
Ganz nebenbei sticht Aránguiz mit seiner Effektivität (neben Vidal und Sánchez) aus dem starken Kollektiv der Chilenen heraus. Die 1:0-Führung durch Eduardo Vargas bereitete der Rechtsfuß mustergültig vor, das 2:0 kurz vor der Halbzeit besorgte er höchstselbst mit der Picke. Dass dies keine Eintagsfliege ist, belegen fünf Treffer und ebenso viele Vorlagen für Universidad de Chile in der ersten Saisonhälfte 2013/14.
Komplizierte Vertragssituation
In der Rückrunde warf Aránguiz seine Kampfkraft dann für den brasilianischen Traditionsverein Internacional in die Waagschale. Allerdings spielt der kleine Techniker dort nur auf Leihbasis. 50 Prozent der Transferrechte liegen seit Januar beim italienischen Erstligisten Udinese Calcio, die anderen 50 weiterhin bei Universidad. Für welchen Klub Aránguiz nach der Weltmeisterschaft spielen wird, ist noch nicht final geklärt. Aller Voraussicht nach wird es kein Bundesligist sein. Aber im Auge sollten die deutschen Scouts den 19-fachen Nationalspieler allemal haben. Unerschwinglich dürfte der in Santiago de Chile geborene Sechser nicht sein.
*Die WM-Shootingstars für die Bundesliga:
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