Der erste Star der WM

von Lukas Hörster
2 min.
Denis Cheryshev erzielte zwei Traumtore @Maxppp

Dank zweier Traumtore im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft ist Denis Cheryshev abrupt in aller Munde. Dass er einst bei Real Madrid spielte, ist bekannt. Doch wie verlief die Karriere weiter?

Trotz der frühen 1:0-Führung gegen Saudi Arabien kehrte beim russischen Publikum in der 24. Minute erstmals Ernüchterung ein. Alan Dzagoev, Spielmacher und einer der größten Hoffnungsträger, fasste sich an den Oberschenkel und musste raus. Das WM-Aus im Eröffnungsspiel droht dem ZSKA-Mann.

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Doch so bitter die Verletzung für Dzagoev auch war – einem anderen öffnete sie die Tür auf die große Bühne. Denis Cheryshev kam in die Partie, erzielte mit großer Übersicht rasch das 2:0 und legte später per traumhaftem Schlenzer das 4:0 nach. Am Ende stand ein russischer 5:0-Sieg. Cheryshev ist der Matchwinner.

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Einziger Russe in Topliga

Doch wer ist der Mann mit dem starken linken Fuß? Als einziger russischer Nationalspieler ist Cheryshev in einer europäischen Topliga unterwegs, und zwar beim FC Villarreal. Bereits 1996 kam der damals Fünfjährige nach Spanien, da sein Vater Dmitiri zu Sporting Gijón wechselte.

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2002 gelangte Cheryshev in die Jugendakademie von Real Madrid und schaffte den langen, beschwerlichen Weg ins Profiteam. Allerdings bestritt der heute 27-Jährige nur magere sieben Partien für die Königlichen – immer wieder wurde seine Zeit dort durch Leihen unterbrochen.

Europa League-Sieg

Mit dem FC Sevilla gewann er 2014 sogar die Europa League, kam im Turnierverlauf jedoch nur zu einem Kurzeinsatz. Es folgte der La Liga-Durchbruch beim FC Villarreal, Real holte Cheryshev zurück. Unverschuldet wurde der Linksaußen dort aber rasch zum Buhmann.

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Am 2. Dezember 2015 durfte Cheryshev im Pokalspiel gegen den FC Cádiz endlich einmal von Beginn an ran und traf sogar zum 1:0. Doch dann bemerkte der damalige Real-Trainer Rafa Benítez, dass der Russe wegen einer Gelbsperre aus der Vorsaison (bei Villarreal) nicht spielberechtigt war.

Unkönigliche Peinlichkeit

Der Coach wechselte seinen Schützling aus, Real siegte 3:1, doch es war zu spät. Der spanische Verband schloss die Blancos aus der Copa del Rey aus. Für Cheryshev gab es danach als Gesicht einer wahrlich unköniglichen Peinlichkeit keine Zukunft mehr im weißen Trikot.

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Nach einer verkorksten Rückrunde beim FC Valencia ging es für Cheryshev im Sommer 2016 wieder zu Villarreal. Diesmal zum Fixpreis von sieben Millionen Euro. Zunächst plagten den Flügelflitzer in der alten Heimat hartnäckige Muskelverletzungen. In der abgelaufenen Saison erlangte er aber in 24 Partien immerhin die nötige Fitness für die WM.

Dass er dort bei der WM-Eröffnung nicht zur Startelf zählte, dürfte für Ernüchterung beim 1,79 Meter-Mann gesorgt haben. Doch nun ist er drin im Team – Dzagoevs Verletzung sei Dank – und ist der erste Führende der Torschützenliste beim größten Sport-Event der Welt. Der Startschuss, um sich nochmal positiv ins Gedächtnis der Fußballwelt zu rufen?

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