Friedrichs Hertha-Strategie: Charaktere statt Einzelkünstler

von Georg Kreul
2 min.
Arne Friedrich ist seit Sommer 2020 Sportdirektor bei der Hertha @Maxppp

Seit Juli des vergangenen Jahres ist Arne Friedrich Sportdirektor bei Hertha BSC. Seitdem hat der ehemalige Profi bereits einige schwere Entscheidungen treffen müssen. In einem Interview hat er nun Einblicke in seine Vision des Hauptstadtklubs gegeben und erklärt, wie wichtig die Verpflichtung von Sami Khedira war.

Großer Geldbeutel, große Ambitionen – seit dem Einstieg von Investor Lars Windhorst sind die Erwartungen im Umfeld von Hertha BSC gestiegen. Gleichbedeutend mit riesigen Investitionen ist dies bei den neureichen Berlinern nicht, wie Sportdirektor Arne Friedrich im Gespräch mit dem englischen ‚Guardian‘ erkärt.

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„Wir haben einen neuen Investor, der viel Geld reingesteckt hat, und deshalb erwartet jeder von Hertha Erfolg. Aber nichts ist selbstverständlich, nichts ist einfach. Die Erwartungen sind hoch, aber wir müssen uns mit der Realität auseinandersetzen“, so der ehemalige Hertha-Profi, der in der aktuellen Situation des Klubs eine Chance sieht.

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Bei der Rekrutierung neuer Spieler will Friedrich künftig verstärkt auf den Charakter schauen, nicht ausschließlich auf die fußballerischen Fähigkeiten: „Ich habe lieber einen geschickten Durchschnittsfußballer mit großem Vertrauen in sein Potenzial als einen sehr talentierten mit einem nicht überzeugenden Charakter. Ich möchte den Charakter aufbauen, junge Menschen verbessern, die emotionale Regulation, die Motivation. Das ist das Ziel.“

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Khedira das Paradebeispiel

Mit der Verpflichtung von Sami Khedira im vergangenen Januar setzte Friedrich die erste Duftmarke in die neue Marschrichtung bei der Alten Dame. „Er ist der geborene Anführer und um einen Verein wieder aufzubauen, braucht man auch Spieler, die einem dabei helfen können. Spieler mit einer Siegermentalität zu finden, ist für uns fundamental. Wir haben viele Talente, aber es braucht auch solche, die die richtige Erfahrung haben, um jede Art von Situation zu meistern.“

Netz soll verlängern

Neben der passenden Einkaufspolitik mit dem Schwerpunkt soll die zweite Säule die Nachwuchsausbildung sein. Friedrich betont: „Wir müssen uns auf die Akademie konzentrieren, sie ist entscheidend für einen Verein: Sie darf kein Nebenaspekt sein.“

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Eines dieser Talente, die das Gesicht des Vereins künftig darstellen sollen ist Luca Netz. Der 17-jährige Linksverteidiger, der es zwischenzeitlich auch auf die Shortlist des FC Bayer schaffte, ist einer der Youngster, die der Sportdirektor für so essentiell hält: „Wir wollen, dass Luca einen langen Vertrag unterschreibt, wir verhandeln gerade. Wir können ihm in vielerlei Hinsicht helfen, zu wachsen, den nächsten Schritt zu machen und ein Spieler der ersten Elf zu werden.“

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