Borussia Mönchengladbach ist desolat in die neue Saison gestartet. Das spiegelt sich auch im FT-Transferzeugnis wieder, bei dem insbesondere der Top-Transfer katastrophal abschneidet.

Giovanni Reyna (22) – 4,5
Bei der anderen Borussia wollte der technisch so beschlagene Spielmacher einen Neustart wagen, inzwischen ist die Ernüchterung aber groß. Nach zwei schwachen Auftritten verletzte sich Reyna prompt wieder. Eigentlich hat der US-Amerikaner das Potenzial, um die 4,5 Millionen Euro Ablöse zu rechtfertigen. Allerdings nur, wenn er mal über einen längeren Zeitraum fit bleibt.
Kevin Diks (29) – 2,5
Einige Bundesligisten waren hinter dem polyvalenten Abwehrspieler her, am Ende erhielt Gladbach den Zuschlag. Diks war ablösefrei und avancierte auf Anhieb zum Stammspieler. Den schwachen Saisonstart konnte der Indonesier nicht verhindern, gehörte aber zu den wenigen kleinen Lichtblicken.
Haris Tabakovic (31) – 4
Notgedrungen wurde der Angreifer leihweise von der TSG Hoffenheim an Bord geholt, um vorübergehend den Platz des verletzten Tim Kleindienst (30) einzunehmen. Auf zwei Treffer kommt Tabakovic nach sechs Pflichtspielen, er wird aktuell aber kaum ins Gladbacher Spiel miteingebunden. Bleibt die Notlösung ein Fremdkörper?
Yannik Engelhardt (24) – 3
Per Leihe kam auch der Sechser an Bord, der Überraschungsdeal wurde am Deadline Day mit Como 1907 festgezurrt. Damit reagierte der Bundesligist auf den Abgang von Top-Verdiener Julian Weigl (30/Al Qadsiah). Zuletzt erkämpfte sich Engelhardt einen Platz in der ersten Elf, konnte dem Spiel aber kaum seinen Stempel aufdrücken. Übrigens: Sowohl für Tabakovic als auch für Engelhardt wurde sich dem Vernehmen nach keine Kaufoption gesichert.
Shuto Machino (26) – 5,5
Gladbachs Top-Transfer ist überhaupt noch nicht gezündet. Acht Millionen Euro hatten die Fohlen an Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel für Machino bezahlt. Bislang steht der Japaner, der vergangene Saison starke elf Treffer erzielte, völlig neben sich – wie auch ein Großteil der Mannschaft. Auf seinen ersten Scorerpunkt für seinen neuen Arbeitgeber wartet Machino noch.
Jens Castrop (22) – 3,5
Gute Ansätze – wenig Ertrag. So könnte man Castrops Start im Rheinland beschreiben. Genauso wie Engelhardt darf sich der frisch gebackene südkoreanische Nationalspieler (zwei Länderspiele) unter Interimscoach Eugen Polanski in der Startformation beweisen, es folgte sein zugegebenermaßen belangloses Debüt-Tor beim 4:6 gegen Eintracht Frankfurt. Perspektivisch wird Castrop, der im Sommer für 4,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg verpflichtet wurde, sicher sukzessive wichtiger werden.
Qualiativ kaum verbessert?
Gladbach hat in der abgelaufenen Transferperiode einen Überschuss von sieben Millionen Euro erwirtschaftet, gleichzeitig ist der Kader aber nicht besser geworden. Kaum ein Neuzugang ist bislang nachhaltig eingeschlagen, was sich auch in der Tabelle widerspiegelt.
In der Abwehr schmerzt insbesondere der Abgang von Ko Itakura (28) zur PSV Eindhoven. Ohne den Japaner fehlt ein klarer Abwehrchef. Zudem kann von den Offensiv-Zugängen der Kleindienst-Ausfall nicht kompensiert werden. Nicht ausgeschlossen, dass man deshalb im Winter nochmal nachlegt – dafür muss aber zunächst ein neuer Sportchef gefunden werden.
Weitere Zeugnisse
- Transferzeugnis: Katastrophale Noten für Mainz 05
- Transferzeugnis: Zweimal Note 1 für den HSV
- Transferzeugnis: Verkaufsmeister Eintracht investiert gut
- Transferzeugnis: Note 1 für vier Schalke-Volltreffer
- Transferzeugnis: Einmal Note 1 für durchwachsene Unioner
- Transferzeugnis: TSG ohne Nieten und mit zwei Gewinnern
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