FT-Kurve 2. Bundesliga

Transferzeugnis: Note 1 für vier Schalke-Volltreffer

Der FC Schalke 04 ist hervorragend in die Saison gestartet. Als Glücksgriff erweist sich die Verpflichtung von Sportvorstand Frank Baumann, der neben dem wie die Faust aufs Auge passenden Trainer auch überzeugende Neuzugänge an Bord geholt hat.

von Fabian Ley
3 min.
Soufiane El-Faouzi feiert ausgelassen vor den S04-Fans @Maxppp

Timo Becker (28) – Note 1

Schon früh konnten die Königsblauen die Rückkehr des verlorenen Sohns eintüten. Der bekennende Schalke-Fan kam ablösefrei von Holstein Kiel und wurde umgehend zum Vize-Kapitän ernannt. Becker geht als Führungsspieler voran, wird wegen eines Innenbandrisses im rechten Knie jedoch noch wochenlang fehlen. Auch dank ihm haben sich die Schalker von der Schießbude zur besten Defensive der zweiten Liga manövriert (nur fünf Gegentore).

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Nikola Katic (29) – Note 1

Einen großen Anteil daran hat auch der bosnische Nationalspieler, der wie kein zweiter die Einsatzbereitschaft und Mentalität unter Miron Muslic verkörpert. Der S04-Coach brachte Katic quasi von Plymouth Argyle mit nach Gelsenkirchen, an Stammklub FC Zürich floß eine Sockelablöse von 450.000 Euro. Die kopfballstarke Abwehrkante ist als zentraler Teil der Dreierkette eine tragende Säule.

Hasan Kurucay (27) – Note 1,5

Eigentlich kaum zu glauben, dass der Ex-Braunschweiger für eine kurze Zeit vereinslos war. Den in Dänemark aufgewachsenen Türken holte S04 ablösefrei, nachdem sein Vertrag beim belgischen Erstligisten OH Leuven ausgelaufen war. In den vergangenen Spielen etablierte sich Kurucay als verlässliches Mitglied des sattelfesten Defensivverbunds, steuerte dazu selbst zwei wichtige Treffer bei.

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Soufiane El-Faouzi (23) – Note 1

Der Mittelfeldmotor lässt sich wahrscheinlich als der Königstransfer der Knappen betiteln. Schalke landete mit El-Faouzi, der für lediglich 200.000 Euro von Alemannia Aachen verpflichtet wurde, einen echten Volltreffer. Der Achter eint Lauf- und Zweikampfstärke mit herausragenden technischen Fähigkeiten und passt perfekt zur neuen Schalke-DNA. Nur mit einem eigenen Treffer konnte sich der Dauerbrenner, der sich schon jetzt für höheres als die zweite Liga empfiehlt, noch nicht belohnen.

Finn Porath (28) – Note 2,5

Kurz nach Saisonstart zogen die Verantwortlichen mit dem vielseitig einsetzbaren Mittelfeldmann, der für rund eine halbe Million Euro aus Kiel in den Ruhrpott wechselte, zusätzliche Verstärkung an Land. Meist als Einwechselspieler in die Partie gekommen, zeigte Porath bislang ansprechende Leistungen und verhalf S04 mit seinem sehenswerten 1:0-Siegtreffer Ende September gegen die SpVgg Greuther Fürth zum wichtigen Heimsieg.

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Christian Gomis (25) – Note 3

Noch nicht sein Potenzial entfalten konnte der teuerste Schalker Sommerneuzugang, der für rund 1,5 Millionen Euro vom Schweizer Erstligisten FC Winterthur gekommen war und zuletzt verletzt ausfiel. Trotzdem ließ der bislang torlose Angreifer, der mit seiner intensiven Spielweise grundsätzlich perfekt ins gewünschte Profil passt, seine Fähigkeiten immer wieder aufblitzen. Da Gomis erst dreimal zum Einsatz kam, ist eine faire Bewertung wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.

Dylan Leonard (18) – Ohne Note

Mitte September schlug Schalke noch einmal ablösefrei auf dem Transfermarkt zu und schnappte sich das australische Talent Dylan Leonard. Der Innenverteidiger ist als perspektivische Verstärkung vorgesehen, auf sein Debüt im königsblauen Trikot muss der U18-Nationalspieler noch warten.

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Clevere Verpflichtungen zu niedrigem Preis

Den Schalker Verantwortlichen um Sportvorstand Frank Baumann war bewusst, wo es zu aller erst anzusetzen galt. Nachdem man in den vergangenen Jahren desolate Auftritte in der Defensive gezeigt hatte, stellte sich S04 im Sommer eine runderneuerte Dreierkette zusammen, die bereits nach wenigen Wochen so aussieht, als würde sie schon jahrelang Seite an Seite kompromisslos verteidigen. Vor allem Becker und Katic machen als Abwehrbosse eine überzeugende Figur.

Im Mittelfeld gelang S04 mit El-Faouzi ein echter Glücksgriff. Ein Gros der Neuzugänge hat sich bereits nach wenigen Wochen zu Schlüsselspielern gemausert, womit sie maßgeblich zur aktuellen Euphoriewelle auf Schalke beitragen. Besonders stark: Für die Verpflichtungen musste Baumann keine allzu großen Summen investieren. Sorgen macht derzeit dagegen eher Moussa Sylla (25), für den im abgelaufenen Transferfenster kein Interessent mindestens sechs Millionen Euro hinblättern wollte und der nun seit dem ersten Spieltag auf einen eigenen Treffer wartet.

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