Zenit St. Petersburg: Ein schlafender Riese erwacht

von David Weiss
2 min.
Igor Denisov @Maxppp

Zenit St. Petersburg ist den wenigsten deutschen Fußballfans ein Begriff. Obwohl der russische Verein im Jahr 2008 UEFA- und Super-Cup holen konnte, wurde es kaum beachtet, dass der 76-jährige Klub im Jahr 2010 das hiesige Double gewann. Wer einen genaueren Blick wagt, reibt sich überrascht die Augen. In der alten russischen Kaiserstadt erwacht ein Verein, der durchaus das Potenzial besitzt, in die Phalanx der großen europäischen Vereine einzubrechen.

Es ist allgemein bekannt, dass Russen eine Schwäche für Fußball haben. Der bekannteste von diesen ist fraglos Roman Abramovich, der Besitzer des FC Chelsea. Dagegen fristen die russischen Vereine in der europäischen Wahrnehmung fast ein stiefkindliches Ansehen. Erwähnung finden diese praktisch nur, wenn ein bekannter Spieler nach Russland wechselt oder aus dem Riesenreich in eine der großen Ligen kommt.

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In den letzten Jahren hat sich eine Trendwende ergeben. Die russischen Klubs wurden präsenter und für Spieler mit bekannten Namen attraktiver. Das beste Beispiel hierfür ist Zenit St. Petersburg. Die Gerüchte der letzten Wochen brachten den amtierenden Meister mit Domenico Criscito, Lucas Barrios, Xherdan Shaqiri, Èric Abidal und Andrey Arshavin in Verbindung.

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In St. Petersburg würden diese potenziellen Neuzugänge auf andere Hochkaräter treffen. Im Team des italienischen Trainers Luciano Spalletti stehen Spieler wie Bruno Alves oder Fernando Meira in der Verteidigung, Danny, Igor Denisov und Vladimir Bystrow im Mittelfeld, Danko Lazovic und Aleksandr Bukharov im Sturm.

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Der Aufschwung der früheren ‚Staliner‘ ist zu einem wesentlichen Teil dem russischen Staat zu verdanken. Wladimir Putin zählt zu den heimlichen Fans des Klubs. Der gegenwärtige Präsident Dmitri Medwedew ist Vorsitzender eines großen Fanklubs. Wichtigster Sponsor ist der staatliche Energieriese Gazprom, der auch Schalke 04 unterstützt.

Aber auch sonst pocht Zenit immer wieder auf Unterstützung aus der öffentlichen Hand. Der Klub baut derzeit ein neues Stadion, dessen Kosten komplett aus dem Ruder laufen. Die bereits im Umbau befindliche Arena muss noch einmal einmal umstrukturiert werden, um für die WM im Jahr 2018 tauglich zu sein. Die Kosten, bisher mit umgerechnet 580 Millionen Euro veranschlagt, drohen um weitere 244 Millionen Euro in die Höhe zu schießen. Die Klubspitze beruhigte die Fans bereits. Dies werde die Entwicklung der Mannschaft nicht beeinflussen. Zenits Aufstieg kann also weitergehen.

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