Mehrere Interessenten: Bundesliga jagt Brasilien-Talent Clayton
Mit gerade einmal 20 Jahren verzückt Angreifer Clayton bereits die brasilianische Série A. Seine Tempodribblings, seine akrobatischen Einlagen sowie seine Torgefahr begeistern dabei offensichtlich nicht bloß die Fans seines Vereins Figueirense. Auch in der Bundesliga ist der Youngster kein Unbekannter.

Marcelinho, Lúcio oder Émerson sind Beispiele für absolut gelungene Brasilien-Importe der Bundesliga. Alle drei wurden zu Stars der Liga. Doch es gibt auch Transferflops wie Carlos Alberto, Thiago Neves oder Alex Silva, die es trotz hoher Ablösesummen nie schafften, ihre Duftmarke in Deutschland zu hinterlassen.
Der nächste in der Riege der auf direktem Wege aus Brasilien kommenden Neuzugänge könnte nun der 20-jährige Clayton vom FC Figuereinse werden. Einem Bericht des brasilianischen Portals ‚UOL Esporte‘ zufolge möchte insbesondere der VfL Wolfsburg den Dribbelkünstler verpflichten. Außerdem bestätigt sein Berater Jorge Machado: „Es wird über ihn geredet. Es gibt zwei weitere Klubs in Deutschland, die ihr Interesse offiziell hinterlegt haben.“
Klaus Allofs widerspricht. „Wir kennen ihn nicht näher, er ist kein Thema“, stellt der ‚Wölfe‘-Manager im ‚kicker‘ klar. Es scheint also, als würde sich das Interesse aus der Bundesliga auf die zwei namentlich nicht genannten Klubs beschränken. Figuereinses Sportdirektor André Giglio gewährt Einblick in den Stand der Verhandlungen: „Es ist ein offizielles Angebot für Clayton eingegangen. Noch ist es zu früh, um dazu etwas zu sagen. Ich weiß aber genau, wie ich solche Dinge heutzutage einzuordnen habe. Es geht darum, einen guten Deal für den Verein auszuhandeln. Die Angebote für Clayton kommen allmählich rein.“
Transferrechte gesplittet
Eine Verpflichtung dürfte allerdings für jeden Verein dieser Welt eine komplizierte Angelegenheit werden. So hält Claytons Klub nur 40 Prozent der Transferrechte, Geschäftsmann und Berater Machado 30 sowie zwei weitere Investoren 20 beziehungsweise zehn Prozent. Ein solch verklausuliertes Vertragswerk erschwert Transfers von südamerikanischen Spielern in schöner Regelmäßigkeit.
Interessenten aus Mexiko, Südkorea und Russland sind laut ‚UOL Esporte‘ zuletzt beim U23-Nationalspieler abgeblitzt. Offenbar strebt Clayton gleich einen Wechsel in eine Topliga Europas an. Seine Leistungen rechtfertigen diesen Wunsch.
Schnelligkeit ist Trumpf
Clayton traf in der laufenden Saison bereits siebenmal und bereitete ebenso viele Treffer vor. In den meisten seiner 29 Einsätze kam er dabei als Hängende Spitze zum Einsatz, genießt auf dem Feld aber alle Freiheiten und weicht häufig auf die Flügel aus. Dort kommt sein eminent hohes Tempo zum Tragen, das ihm dabei hilft, Eins-gegen-Eins-Situationen mit schnellen Finten aufzulösen.
Trotz dieser durchaus gefragten Qualität wäre Clayton nicht der erste Brasilianer, der den Durchbruch in Europa nicht schafft. Gerade das Wetter und die veränderte Mentalität in Deutschland haben schon häufig talentierte Südamerikaner vor schier unlösbare Probleme gestellt.
Weitere Infos