Premier League

Top-Elf der Eigengewächse: Manchester United und die Class of '92

Rekordverdächtige 335 Millionen Euro investierte Louis van Gaal in seinen ersten beiden Transfersommern in den Kader von Manchester United. Eigengewächse finden sich kaum im aktuellen Kader. In früheren Zeiten vertraute Trainerlegende Alex Ferguson einigen Klubtalenten, die später zu Weltruhm gelangten – wenn auch nicht immer im Theatre of Dreams.

von Remo Schatz
4 min.
Dank der Class of 92 gewann United 1999 die Champions League @Maxppp

Spricht man über die Talentschmiede von Manchester United, kommt man selbstverständlich an der legendären Class of '92 nicht vorbei. Gleich fünf Spieler dieser Ära stehen in der ewigen Top-Elf der Eigengewächse. Ergänzt wird das Allstarteam durch zwei der schillerndsten englischen Legenden, einen deutschen Nationalspieler sowie andere, die bei anderen Klubs zu Weltstars wurden.

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Tor

Ron-Robert Zieler (2005-2010): Dreieinhalb Jahre wurde der gebürtige Kölner in der Akademie der ‚Red Devils‘ ausgebildet. Für ein Pflichtspiel bei den Profis reichte es nie. Als der Keeper 2010 ablösefrei nach Hannover wechselte, rechnete wohl nicht einmal er selbst damit, dass er sich vier Jahre später Weltmeister nennen durfte.

Abwehr

Gary Neville (1991-2011): Der Rechtsverteidiger ist einer der verdientesten United-Spieler überhaupt. Als Profi spielte der 85-fache Nationalspieler nie bei einem anderen Klub und kam insgesamt auf 584 Pflichtspiele. Neun Meisterschaften und zwei Champions League-Titel konnte er mit seinem Jugendklub erringen. Aktuell ist der 40-Jährige beim englischen Verband als Co-Trainer von Nationalcoach Roy Hodgson angestellt.

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Gerard Piqué (2004-2008): Zugegeben, um den spanischen Welt- und Europameister als Eigengewächs von Manchester United bezeichnen zu können, muss man ein Auge zudrücken. Der eigenen Jugend des englischen Rekordmeisters entstammt der Innenverteidiger nicht. Andererseits kam der heutige Superstar als 17-Jähriger nach Manchester und erlangte vor allem seine physische Reife in der zweiten Mannschaft der ‚Red Devils‘. 2008 ging es zurück nach Katalonien, wo seine Weltkarriere begann.

John O’Shea (1996-2011): Nach drei Jahren in der United-Jugend wurde O’Shea zu den Profis beordert. In den folgenden Jahren sollte der kantige Ire zu 382 Spiele für seinen Arbeitgeber kommen und fünf Meisterschaften feiern. 2011 wechselte der 103-fache Nationalspieler zum AFC Sunderland, bei dem sein Vertrag noch bis 2017 datiert ist.

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Phil Neville (1990-2005): Bei United stand der Defensiv-Allrounder stets im Schatten seines zwei Jahre älteren Bruders Gary. Aber auch Phil kam vor seinem Wechsel 2005 nach Everton zu 360 Pflichtspieleinsätzen unter Sir Alex Ferguson. Neben der Linksverteidiger-Position bekleidete der 59-fache Nationalspieler auch das defensive Mittelfeld und war Backup für seinen Bruder auf rechts.

Mittelfeld

Paul Pogba (2009-2012): Der Fall Pogba ist wohl die größte Fehleinschätzung der Klubgeschichte. Der heutige Superstar wechselte 2009 aus der Jugend von Le Havre ins Old Trafford. Nach zwei erfolgreichen Jahren in der Jugend der Red Devils setzte Ferguson den Mittelfeldspieler lediglich dreimal bei den Profis ein und Pogba wechselte ablösefrei zu Juventus. Mittlerweile wird der Superstar, der mit Paris St. Germain, Real Madrid und dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wird, als kommender Weltrekordtransfer gehandelt.

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Paul Scholes (1991-2013): Zu Scholes‘ besten Zeiten hätte eine Mittelfeldachse mit Namensvetter Pogba definitiv zu dem Besten gehört, was der Fußball zu bieten hat. Der Mittelfeldlenker, der ebenfalls der Class of '92 angehört, lief genau wie Gary Nevile nie für einen anderen Profiklub auf. Stolze elf Meistertitel sammelte der Rotschopf bis zu seinem Karriereende 2013 und lief 66 Mal für die ‚Three Lions‘ auf.

George Best (1961-1975): Der Legendstatus des Linksaußen fußt nicht nur auf den sportlichen Leistungen. Vielmehr wurde Best auch hierzulande vor allem durch seinen Lebenswandel bekannt, um den er keinen Hehl machte. „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst“, so das bekannte Resümee des 38-fachen nordirischen Nationalspielers. Die Fans bezeichneten es so: „Maradona good; Pelé better; George Best.“

Ryan Giggs (1987-2014): Die Linksaußen-Position ist eigentlich für den Rekordspieler des Klubs reserviert, auf der Giggs die meisten seiner 672 Pflichtspiele bestritt. In fortgeschrittenem Alter zeigte der Waliser aber seine Vielfältigkeit und kam bis zum vergangenen Sommer im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Gleich 13 Meistertitel prangen auf dem Briefkopf des 41-Jährigen. Direkt nach seinem Karriereende nahm Louis van Gaal die United-Legende als Co-Trainer unter Vertrag.

David Beckham (1991-2003): In seinem Buch schrieb Ferguson, dass er in Manchester nur vier Weltstars trainierte – Cristiano Ronaldo, Paul Scholes, Ryan Giggs und Eric Cantona. Dass Beckham fehlte, ließ die englische Presse verdutzt aufhorchen. Beckham sagte jedoch selbst über sich, dass er nie weltklasse war. Was die Vermarktung des Namens David Beckham betrifft, steht der gebürtige Londoner heutigen Weltstars wie Ronaldo und Lionel Messi in nichts nach. 374 Mal lief ‚Becks‘ für die ‚Red Devils‘ auf, ehe er zu den ‚Königlichen‘ nach Madrid wechselte.

Angriff

Bobby Charlton (1953-1973): Was Franz Beckenbauer in Deutschland ist, ist Bobby Charlton in England. Der Ritter des britischen Empires und Weltmeister von 1966 stand die längste Zeit seiner Karriere bei seinem Jugendverein unter Vertrag, für den er auf 606 Pflichtspiele kam. Gegen Ende seiner Karriere heuerte der 106-fache Nationalspieler in Australien an, wo er seine Karriere 1979 beendete.

Die Top-Elf der Eigengewächse

Auf der Bank: Danny Welbeck, Wes Brown, Nicky Butt, Darren Fletcher, Mark Hughes, Adnan Januzaj, Giuseppe Rossi.

Trainer: Alex Ferguson




Die Eigengewächse von...

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FC Barcelona

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