„Wird nicht den Werten des FC Bayern gerecht“: Kahn reagiert auf Neuer-Eklat

von Georg Kreul - Quelle: Bild
2 min.
Oliver Kahn @Maxppp

Mit seiner öffentlich geäußerten Kritik an der Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic hat Manuel Neuer für einen echten Knall beim FC Bayern gesorgt. Vorstandsboss Oliver Kahn hat jetzt scharf auf die Aussagen des Keepers reagiert.

Oliver Kahn hat die öffentlichen Aussagen von Manuel Neuer kritisiert. Dabei stößt dem ehemaligen Weltklassetorhüter die Art und Weise des 36-Jährigen besonders auf. „Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht. Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen“, zitiert die Bild den Vorstandschef des FC Bayern.

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Neuer hatte sich am gestrigen Freitag völlig überraschend und besonders kritisch zum Aus von Torwarttrainer Toni Tapalovic geäußert. Der 42-jährige Gelsenkirchener war ein langjähriger Vertrauter von Neuer. Die Trennung sei daher für den DFB-Keeper „ein Schlag“ gewesen. Neuers Interviews in der ‚Süddeutschen Zeitung‘ sowie bei ‚The Athletic‘ seien der ‚Bild‘ zufolge nicht vom Verein autorisiert worden.

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Mit seinen Worten hielt sich der Torhüter jedenfalls nicht zurück: „Ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz herausgerissen wurde. Das war das Brutalste, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe schon viel erlebt. Es ist eine traurige Sache für alle: für den Verein, für Tapa, die Mitarbeiter und alle Torhüter, mich eingeschlossen.“

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Kahn kündigt Konsequenzen an

Ein Ausbruch, der Folgen haben wird. Der ‚Bild‘ zufolge droht Neuer mindestens eine Geldstrafe. „Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen“, verspricht Kahn weiter, „er ist persönlich betroffen, das muss man ein Stück weit verstehen. Das war uns auch bewusst, als wir ihm erklärt haben, dass die nicht leichtfertig getroffene Entscheidung in der Frage des Torwarttrainers in diesem Moment das Beste für unsere Mannschaft war.“

Zeitgleich versucht der Bayern-Boss Verständnis für die Situation aufzubringen und zieht einen Vergleich zu seiner eigenen Spielerkarriere: „Ich stand 2004 als Nationalspieler vor einer ähnlichen Situation. Unser Torwarttrainer Sepp Maier fühlte sich vom DFB schlecht behandelt und es kam zur Trennung. Ich war damals auch enttäuscht, und ich war wütend auf den DFB.“

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„Gemeinsame Ziele im Vordergrund“

Kahn schränkt jedoch ein: „Die gemeinsamen Ziele standen für mich im Vordergrund. Sie waren mir wichtiger als meine persönlichen Gefühle. Und aus diesem Grund habe ich damals entschieden, mich nicht öffentlich zu äußern. Manuel hat jetzt das Gegenteil getan.“ An der Säbener Straße gilt es jetzt dafür zu sorgen, dass das Vertrauensverhältnis zwischen dem Rekordmeister und Neuer nicht unwiederbringlich zerbricht.

Gut möglich, dass Neuers zwölfjährige Amtszeit in München in einem Eklat endet. „Ich habe über alles Mögliche nachgedacht, auch über meine Zukunft im Verein“, hatte der 36-Jährige angekündigt. Sein Vertrag beim Bundesligaprimus läuft noch bis 2024.

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