Die besten Transfers der Klubgeschichte: SV Werder Bremen

von David Weiss
3 min.
Werder Bremen Claudio Miguel Pizarro Bossio @Maxppp

Manche Namen vergessen die Fans der Bundesliga niemals: Seien es Spieler wie ein Franz Beckenbauer, Klaus Fischer oder Johan Micoud – sie alle zeigten überragende Leistungen, erspielten sich ihren Platz in den Herzen der eigenen Anhänger und verdienten sich Respekt über die Vereinsgrenzen hinweg. FussballTransfers erinnert an diese besten Transfers der Klubgeschichte. Diese Auswahl erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit

Werder Bremen erlebte unter Otto Rehagel seine erfolgreichste Zeit. Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre schien es so, als könnten die Hanseaten sogar die Vormachtstellung des FC Bayern München gefährden. Höhepunkt war der Triumph im Europapokal der Pokalsieger 1992. Mit dem anbrechenden dritten Jahrtausend fand Werder in die deutsche Spitzengruppe zurück. 2004 gewann ‚Grün-Weiß‘ das nationale Double. Innerhalb von sieben Jahren qualifizierte sich Werder sechs Mal für die Champions League. Berühmte Spieler wie Max Lorenz, Dieter Eilts oder Thomas Schaaf trugen das Werder-Trikot, entstammten aber dem eigenen Nachwuchsbereich und können deshalb bei den besten Transfers keine Berücksichtigung finden.

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Andreas Herzog: 1992 verhandelte Willi Lemke intensiv mit Rapid Wien. Die Hanseaten hatten ein Auge auf den damals 23-jährigen Spielmacher der Hauptstädter geworfen. Für umgerechnet 1,5 Millionen Euro ging der Deal über die Bühne. Herzog begründete an der Weser eine Spielmacher-Tradition, an der die Bremer Mittelfeldspieler bis heute gemessen werden. ‚Herzl‘ Herzog wurde mit Werder einmal Meister, gewann zwei Mal den Pokal und blieb insgesamt neun Jahre in Bremen. Die Saison 1996/97 spielte der Österreicher für den FC Bayern München, um nach nur zwölf Monaten wieder an die heimische Weser zurückzukehren.

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Johan Micoud: Der Start der Saison 2002/03 lief für Werder schleppend. Herzog hatte die Weser im Sommer verlassen, nachdem er zuletzt nur noch Reserve war. Dem Team von Trainer Thomas Schaaf fehlte ein Taktgeber. Manager Klaus Allofs reiste nach Italien. Dort saß Johan Micoud, der bei der WM in Japan und Südkorea an dem Versuch gescheitert war, Zinédine Zidane zu vertreten, nur auf der Bank. Die Italiener ließen Micoud ablösefrei nach Bremen ziehen. Bis heute herrscht unter den Werderfans Einigkeit, dass es die Qualitäten des Franzosen waren, die aus Werders Durchschnittsmannschaft wieder ein Spitzenteam geformt haben. ‚Le Chef‘ gewann 2004 das nationale Double. In 123 Bundesligaspielen erzielte Micoud 31 Tore und legte 39 Treffer auf. Wenn es um den besten Spieler geht, der je für Bremen gespielt hat, wird Micouds Name in einem Atemzug mit Diego und Mesut Özil genannt.

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Claudio Pizarro: Den Titel des besten Werder-Spielers aller Zeiten dürfte allerdings auch der Peruaner für sich beanspruchen. Im Sommer 1999 hatte Klaus Allofs gerade seine Tätigkeit als Werder-Manager aufgenommen, da verkündete ihm Thomas Schaaf, Werder brauche dringend einen neuen Angreifer. Allofs reiste nach Südamerikaner und verpflichtete den damals völlig unbekannten 19-Jährigen. Die Bremer hatten Vertrauen und zahlten umgerechnet 1,5 Millionen Euro Ablöse. Pizarro dankte es mit 29 Toren in zwei Jahren, um dann die Herzen der Werder-Fans zu brechen. Der Peruaner wechselte zum FC Bayern München. Der gemeinsame Weg schien zu Ende gegangen, doch Allofs vergaß seinen ersten Transfer-Volltreffer niemals. 2008 lieh er den Peruaner zunächst für ein Jahr vom FC Chelsea aus, um ihn im kommenden Jahr für gerade zwei Millionen Euro Ablöse zu verpflichten. ‚Piza‘ ist inzwischen der beste Ausländer der Bundesliga-Geschichte und Werders Lebensversicherung.




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