Vom Bankspieler zum Leistungsträger: Das macht Uzun so stark
Can Uzun zählt in dieser noch jungen Bundesligasaison zu den besten Spielern der Liga. Während der Techniker in der vergangenen Spielzeit noch um Einsatzzeiten kämpfen musste, ist er mittlerweile aus der Startelf der Frankfurter nicht wegzudenken. FT wirft einen Blick auf die positive Entwicklung des Rechtsfußes.

Im Sommer 2024 wechselte Can Uzun (19) für elf Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg zu Eintracht Frankfurt. Der damals 18-Jährige kam mit einigen Vorschusslorbeeren, hatte er für den Club in der Zweitliga-Saison 2023/24 doch 16 Tore und zwei Vorlagen in 30 Spielen beigesteuert. Damals erklärte Cristian Fiél, Uzuns früherer Coach bei Nürnberg: „Can verfügt über ein außergewöhnliches Talent, ihm ist viel in die Wiege gelegt worden.“
Doch in seiner ersten Saison bei Frankfurt musste das Offensivtalent um Einsatzzeiten kämpfen. Für die Eintracht kam Uzun auf 20 Einsätze in der Bundesliga, häufig allerdings nur als Einwechselspieler. Insgesamt sammelte er 668 Spielminuten, in denen er vier Tore und zwei Vorlagen verbuchen konnte. Schnell war für den gebürtigen Regensburger klar, dass er mehr spielen möchte. Am Ende der Saison zog Sportvorstand Markus Krösche Bilanz: „Can hat herausragende Fähigkeiten. Wir haben ihm aber auch gesagt, dass er die Themen gegen den Ball noch konsequenter umsetzen muss, weil er dann nicht nur viele Spiele machen, sondern auch Tore und Assists beisteuern wird.“
Der nächste Entwicklungsschritt
Im Sommer hat Uzun genau daran gearbeitet und vom ersten Tag der Vorbereitung an voll angegriffen. Der 1,86 Meter große Edeltechniker wirkt in seinem zweiten Jahr bei Frankfurt körperlich stärker und beteiligt sich vermehrt auch an der Defensivarbeit. „Seine Fortschritte im Defensivspiel sind sehr wichtig. Er zeigt gegen den Ball eine ganz andere Aggressivität. Diese Intensität ist auch erforderlich, um in der Bundesliga in Abschlusssituationen zu kommen“, so Krösche.
Diese Verbesserung seiner Physis lässt sich auch anhand konkreter Zahlen ablesen. Während sich Uzun in der vergangenen Saison in fast allen Defensiv-Statistiken der Fußballdaten-Analyse-Seite ‚fotmob.com‘ in den unteren 50 Prozent bewegte, ist er in dieser Spielzeit in ebenjenen Kategorien in den oberen 50 Prozent. Auch seinen Topspeed konnte der türkische Nationalspieler (drei Länderspiele) um 2,2 km/h erhöhen – von 31,7 auf 33,9 km/h.
Zudem scheint Uzun seine Position gefunden zu haben. In der zurückliegenden Saison kam er noch häufig aus dem linken Halbraum, mittlerweile fokussiert er sich auf die Zentrale und dies scheint Früchte zu tragen. In den fünf bisherigen Bundesliga-Spielen konnte der Zehner fünf Treffer verbuchen und drei weitere vorbereiten. Auch in der FT-Topelf des Spieltags war er bereits zweimal vertreten.
Sollte Uzun dieses sportliche Niveau halten, könnte er sich zum nächsten hochkarätigen Transfer-Export der SGE mausern. Intern soll die Eintracht mit einer möglichen Ablöse von 80 Millionen Euro rechnen.
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