Das 26-köpfige Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Katar steht fest. Höchste Zeit, auf die mögliche Startelf von Bundestrainer Hansi Flick zu schauen.

Die Gesetzten
Einige Spieler haben ihren Startplatz beim WM-Auftakt der deutschen Mannschaft gegen Japan (23. November, 14 Uhr) im Grunde sicher. Kapitän Manuel Neuer wird im Tor stehen. Antonio Rüdiger ist der klare Abwehrboss. Auch Niklas Süle hat seinen Platz in der Viererkette sicher – offen ist nur, ob rechts oder innen. Joshua Kimmich wird zudem starten – höchstwahrscheinlich im Mittelfeld und nicht als Rechtsverteidiger.
Gute Chancen
Hinten links hat David Raum die Nase gegenüber Christian Günter wohl recht weit vorne. Der Leipziger könnte nur aus der Startelf gespült werden, falls Hansi Flick mit Jonas Hofmann als Rechtsverteidiger plant und daher die linke Defensivseite mit einem Innenverteidiger wie Thilo Kehrer besetzt. Dieser wiederum ist auch eine ernsthafte Alternative für hinten rechts. Spielt dort Süle, würde Nico Schlotterbeck als Innenverteidiger beginnen.
In der Offensive befinden sich zahlreiche Spieler des FC Bayern in blendender Verfassung. Hier hat Flick die Qual der Wahl. Möglich, dass er auf das eingespielte Quartett aus Serge Gnabry, Jamal Musiala, Leroy Sané und Thomas Müller setzt. Erste Alternative als Mittelstürmer ist Kai Havertz. Auch Rechtsaußen Hofmann hat bei Flick übrigens ein hohes Standing.
Die Härtefall-Entscheidung

Bislang spielte Deutschland unter Flick immer mit einer Doppelsechs. Dort gilt Kimmich als gesetzt – bleibt ein Platz, um den sich mit Leon Goretzka und Ilkay Gündogan zwei Hochkaräter streiten. Bislang teilten sich die beiden die Einsatzzeiten neben Kimmich. Auch bei der WM könnte es dazu kommen. Möglich, dass Flick je nach Gegner entscheidet.
Für Goretzka spricht die gute Form, das blinde Verständnis mit Vereinskollege Kimmich und die Körperlichkeit. Dagegen ist Gündogan der ballsicherste Spieler und kann den Takt eines Spiels bestimmen wie kein Zweiter im DFB-Team. Eine Qualität, die mitunter auch dem FC Bayern gegen aggressive Gegner mit der Doppelsechs Kimmich/Goretzka abgeht. Übrigens: Flick sagte zuletzt, dass er sich Gündogan in einer Führungsrolle wünsche. Dafür bräuchte der Kapitän von Manchester City aber einen Stammplatz.
Die Ergänzungsspieler

„Wir sind Wenn-dann-Strategien durchgegangen und haben überlegt: Wer ist für die ein oder andere Situation für uns vielleicht der Matchwinner?“, erläuterte Flick seine Gedanken während der Kaderzusammenstellung. Dabei heraus kamen Nominierungen von Spielern für besondere Momente. Dass Mario Götze für solche Sorgen kann, weiß spätestens seit seinem Finaltor 2014 die ganze Welt.
Karim Adeyemi besticht durch sein herausragendes Tempo, Julian Brandt erzielt immer wieder mal ein technisch herausragendes Tor. Niclas Füllkrug ist der einzige kopfballstarke Mittelstürmer im Team, Youssoufa Moukokos Unbekümmertheit und Torgefahr können ebenfalls in gewissen Situationen wichtig werden. Ernsthafte Kandidaten für die Startelf scheinen diese Offensivspieler aber erstmal nicht zu sein. Ebenso wenig wie die Innenverteidiger-Backups Matthias Ginter und Armel Bella Kotchap. Lukas Klostermann fehlt die Spielpraxis, erst im späteren Turnierverlauf könnte der Rechtsverteidiger zum Thema für die Startelf werden.
So könnte Deutschland spielen
Variante A:

Variante B:

Der Kader im Überblick
Tor: Manuel Neuer (FC Bayern), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt).
Abwehr: David Raum, Lukas Klostermann (beide RB Leipzig), Thilo Kehrer (West Ham United), Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck, Niklas Süle (beide Borussia Dortmund), Matthias Ginter, Christian Günter (beide SC Freiburg).
Mittelfeld/Angriff: Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry, Leroy Sané, Thomas Müller, Leon Goretzka (alle FC Bayern), Karim Adeyemi, Julian Brandt, Youssoufa Moukoko (alle Borussia Dortmund), Ilkay Gündogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Kai Havertz (FC Chelsea), Mario Götze (Eintracht Frankfurt).
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