FC Bayern: Der „Fremdkörper“ bleibt
Eine Liebesgeschichte war es nie, trotzdem spielt Jérôme Boateng mittlerweile seit acht Jahren beim FC Bayern. Eine weitere Saison kommt höchstwahrscheinlich dazu – überraschenderweise.

Es gab Zeiten, da galt Jérome Boateng als einer der besten Innenverteidiger der Welt. 2016 etwa, als der gebürtige Berliner zu Deutschlands Fußballer des Jahres gekürt und ins UEFA-Team des Jahres berufen wurde.
Dass ihn nur drei Jahre später niemand mehr haben will, war damals außerhalb jeder Vorstellungskraft. Und doch ist es heute Realität. Obwohl der FC Bayern Boateng schon im Mai öffentlich die Freigabe erteilte, meldete sich laut ‚kicker‘ den Sommer über kein einziger Interessent beim Rekordmeister.
Am Montag schließt der Markt
Dass sich das noch ändert, ist dem Fachblatt zufolge unwahrscheinlich. Der „Fremdkörper“ (Zitat Uli Hoeneß) wird also beim FC Bayern bleiben – sofern in den letzten Tagen des Transferfensters nichts Außergewöhnliches mehr passiert. Am Montag schließt der Markt seine Pforten.
Sowohl Bayern als auch Boateng gehen laut ‚Sky‘ mittlerweile davon aus, dass ihre Zusammenarbeit weitergeht. Entsprechend ist man in München darum bemüht, den öffentlich diffamierten 30-Jährigen zu rehabilitieren. Niko Kovac erneuert im ‚kicker‘ sein Lob aus der Vorbereitung.
„Großes Angebot“
„Er hat es bisher gut gemacht“, beteuert der Trainer, „aber wir haben in der Innenverteidigung ein großes Angebot“. Derzeit stehen Niklas Süle, Lucas Hernández und Benjamin Pavard in der Hackordnung vor Boateng, der noch im Supercup in Dortmund (0:2) von Beginn an ran durfte.
In dieser Partie wurde jedoch einmal mehr offensichtlich, dass der Rechtsfuß massiv an Tempo verloren hat. Vor drei Jahren, als Boateng noch Auszeichnungen sammelte, war seine Geschwindigkeit eine Stärke. Nun muss der einstige Weltklassemann sehen, dass er irgendwie an Einsatzminuten kommt. Beim FC Bayern.
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