Interview mit Hajime Hosogai: „Am liebsten würde ich sofort für Leverkusen spielen"

von Sören Dallmeyer
3 min.
Bayer 04 Leverkusen Hajime Hosogai @Maxppp

Die Glanzauftritte von Shinji Kagawa haben anscheinend Signalwirkung auf die Transferplanungen der Bundesliga-Manager: Verpflichtungen von Asiaten haben Hochkonjunktur. Auch Bayer Leverkusen hat sich mit einem Japaner verstärkt: Hajime Hosogai. Beim FC Augsburg soll der defensive Mittelfeldspieler Spielpraxis sammeln. Im Gespräch mit FussballTransfers spricht der 24-Jährige über seine Wurzeln und verrät, dass Spieler aus Fernost auch mit ganz deutschen Tugenden aufwarten können.

FussballTransfers.com: Herr Hosogai, der Wechsel nach Deutschland bedeutet für Sie einen großen Schritt. Warum haben Sie sich für die Bundesliga entschieden?

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Hajime Hosogai: Ich denke, dass ich den nächsten Schritt machen muss, um mich weiterzuentwickeln. Für Deutschland habe ich mich entschieden, weil die Angebote einfach zuerst von hier kamen. Ich weiß, dass die Bundesliga physisch stärker ist als die Liga in Japan, aber das brauche ich, um mich zu entwickeln.

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FT: Bayer Leverkusen hat Sie verpflichtet und dann an den FC Augsburg verliehen. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

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Hosogai: Natürlich hätte ich gerne von Anfang an bei Bayer Leverkusen gespielt. Aber ich denke, dass Augsburg eine gute Station ist, um meine Karriere in Europa zu beginnen. Es ist eine Ehre für mich, für Augsburg zu spielen und ich hoffe, so schnell wie möglich in das Team zu finden, um dann eine Verstärkung sein zu können.

FT: Wie lauten die Ziele mit Augsburg? Erst Aufstieg und dann Klassenerhalt?

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Hosogai: Momentan will ich einfach helfen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Ich will dieses Jahr unbedingt den Aufstieg schaffen. Dafür werde ich mit dem Team kämpfen. Auch für mich wäre der Aufstieg der nächste Schritt in Deutschland.

FT: Was versprechen Sie sich von Ihrem Wechsel nach Deutschland?

Hosogai: Ich will mich als Fußballer weiterentwickeln und bin stolz auf mich, dass ich es in die Bundesliga geschafft habe.


FT: Wie nehmen Sie den Unterschied zwischen japanischer und westeuropäischer Mentalität wahr? Lernen Sie schon intensiv deutsch?

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Hosogai: Ich denke, dass sich die Mentalität in Japan und Westeuropa sehr stark unterscheidet. Aber ich habe in Japan unter einigen deutschen Trainern gespielt. Deshalb denke ich, dass ich mich schnell an das Leben in Deutschland anpassen kann. Ich werde alles dafür tun, mich an die deutsche Kultur und den deutschen Fußball anzupassen.

Ich habe gerade begonnen, die deutsche Sprache zu lernen. Ich habe einen Deutsch-Lehrer, der mit mir zwei bis drei Tage in der Woche üben wird. Ich hoffe, ich werde die Sprache schnell lernen.

FT: Wo liegen Ihre Stärken?

Hosogai: Meine großen Stärken sind mein Wille zu kämpfen und meine Aggressivität in den Zweikämpfen. Außerdem habe ich eine Pferdelunge, durch die ich die gesamten 90 Minuten volles Tempo gehen kann. Auch meine Beweglichkeit ist nicht so schlecht. Ich bin vielleicht technisch nicht ganz so beschlagen wie manch anderer japanischer Spieler, aber ich habe die Einstellung und das Herz, das ganze Spiel zu kämpfen.

FT: Ihr Landsmann Shinji Kagawa kam aus dem Nichts. Obwohl Sie Defensivspieler sind, trauen Sie sich eine ähnliche Entwicklung zu?

Hosogai: Shinji Kagawa ist ein fantastischer Spieler. Als er noch in Japan spielte, war er brillant und ich wollte immer so viele Dinge wie möglich von ihm lernen. Aber ich spiele eine andere Position als er und mein Spielstil ist anders. Ich werde auf meine Art alles geben. Natürlich möchte ich gerne so erfolgreich wie Shinji werden.

In Japan ist inzwischen jeder ein großer Fan von Kagawa. Ich denke, viele Japaner erwarten, dass nicht nur Kagawa, sondern auch andere japanische Spieler einen ähnlichen Erfolg in Deutschland erreichen können.

FT: Die Bundesliga baut vermehrt auf japanische Spieler. Wie erklären Sie sich diesen Trend?

Hosogai: Das stimmt, viele Japaner haben begonnen, in Europa zu spielen. Ich bin einer von ihnen. Ich denke, japanische Spieler haben die Fähigkeiten, sich in Europa durchzusetzen. Unsere Spielweise ist sehr verschieden verglichen mit den europäischen Spielern. Deshalb erhalten wir immer öfter die Möglichkeit, uns zu profilieren. Ich hoffe, dass diese Entwicklung dazu führt, dass wir Erfolg in Europa haben werden. Ich will zeigen, was japanische Spieler in Europa leisten können.




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