Sägt Nagelsmann an Ancelottis Stuhl?

von Lukas Heimbach
2 min.
Trafen am Wochenende aufeinander: Julian Nagelsmann (l.) und Carlo Ancelotti (r.) @Maxppp

Beim FC Bayern ging es auch schon einmal entspannter zu als in diesen Tagen. Die Leichtigkeit ist weg, der Rekordmeister wieder schlagbar. Das fällt zwangsläufig auch auf Trainer Carlo Ancelotti zurück, dessen potenzieller Nachfolger ihn wieder einmal besiegte.

Über Carlo Ancelotti schwebt ein Damoklesschwert, geschmiedet im bayrischen Landsberg am Lech. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten hat Julian Nagelsmann es geschafft, den Code der in der jüngeren Vergangenheit unbesiegbar scheinenden Bayern zu dechiffrieren – mit gnadenloser Abgeklärtheit sowie Disziplin.

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Zwei Siege in Serie gegen die Bayern, das gelang zuletzt Borussia Mönchengladbach im Jahr 2015. Spekulationen, Lucien Favre könnte demnächst auf der Bayern-Bank Platz nehmen, hielten sich in der Folge. Auch der Name Julian Nagelsmann wird beim FC Bayern immer wieder gehandelt. Der jüngste 2:0-Erfolg des 30-Jährigen wirkt da als zusätzlicher Katalysator.

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Denn dass die Bayern sich pöbelnde, störende Ligakonkurrenz gerne unter den Nagel reißen, ist bekannt wie die FIFA korrupt. Zwangsläufig rückt das etablierte Trainertalent somit auf den Wunschzettel der Münchner Verantwortlichen, zumal Ancelotti an Souveränität eingebüßt hat.

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Endet der Turnus im 6. Jahr?

Auch weil es der charmante Italiener nicht vermag, Top-Talente in sein Konzept einzubinden, sie weiterzuentwickeln. Wer auf Don Carlo setzt, setzt auf Erfolg ohne Wenn und Aber. Wenn der aber nicht mehr nach bajuwarischem Selbstverständnis eintritt, die spielerische Dominanz hin zu Ideenlosigkeit mäandert, dann muss ein Trainer des FC Bayern sich umschauen.

Fünf Jahre in Serie holten die Münchner den Meistertitel. Womöglich ist das Team satt und Anführer wie Philipp Lahm und Xabi Alonso, die immer wieder zu motivieren wussten, sind weg. Hinzu kommen länger nicht gekannte öffentliche Wort-Scharmützel zwischen Spielern und Verantwortlichen, wie aktuell mit Thomas Müller, Robert Lewandowski und Karl-Heinz Rummenigge sowie Uli Hoeneß.

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Die Gesetzmäßigkeiten im Fußball sehen vor, dass in nicht festgelegtem Turnus der Thron-Inhaber abgesetzt wird. Sollte es im sechsten Jahr wieder soweit sein, wird auch Ancelotti seinen Stuhl beim Rekordmeister räumen müssen. Nagelsmann, der erst im Juni bei der TSG bis 2021 verlängerte, sägte diesen am Samstagabend höchstpersönlich an. Und sollte er Ancelotti im Laufe der Saison wegbrechen, wird der Name Nagelsmann bei den Bayern nolens volens in aller Munde und der zielstrebige Erfolgscoach für Hoffenheim kaum zu halten sein.

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