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Flop-Elf: Die schlechtesten VfB-Transfers

von Matthias Rudolph
4 min.
Fredi Bobic sollte das Lachen schnell vergehen @Maxppp

Wie wirtschafte ich einen Verein sukzessive herunter? Ein Lehrbuch mit dem Titel: ‚Vom Deutschen Meister zum Absteiger in neun Jahren‘ könnte der VfB Stuttgart auf den Markt bringen. FT wirft einen Blick auf die miesesten Transfers der Schwaben in den vergangenen zehn Jahren.

Tor

Raphael Schäfer: Der Schlussmann trat die Nachfolge von Timo Hildebrand an. Und als wäre das nicht schon schweres Erbe genug, versaute es sich Schäfer schon vor seiner Ankunft mit den VfB-Fans, als er Wochen zuvor im DFB-Pokalfinale nach einem Sprint über den halben Platz vehement die Rote Karte für Cacau forderte. Das Tischtuch war von vornherein zerschnitten wie einst bei Namensvetter Winnie Schäfer und die Patzer des Keepers machten es nicht besser. Nur ein Jahr später verkaufte der VfB Schäfer mit deutlichem Abschlag zurück nach Nürnberg.

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Abwehr

Philipp Degen: Den Schweizer lieh der VfB Stuttgart vom FC Liverpool aus. Zunächst setzte den Rechtsverteidiger das pfeiffersche Drüsenfieber außer Gefecht. Doch auch danach war Degen in seinen wenigen Einsätzen mehr Unsicherheitsfaktor als Verstärkung. Nach einer Saison und 322 Bundesligaminuten für den VfB endete das Trauerspiel.

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Toni Sunjic: Einen deutlich besseren Start im VfB-Dress erwischte der bosnische Innenverteidiger, der gleich bei seinem ersten Einsatz per Kopf ein Tor erzielte. Am Wasen glaubte man, endlich die erhoffte Verstärkung für die wackelige Defensive gefunden zu haben. Doch Sunjic hielt nicht, was er versprach. Sein enormes Tempodefizit trug maßgeblich zum VfB-Abstieg 2016 bei.

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Federico Barba: Für eine Million Leihgebühr lieh Robin Dutt den Italiener Anfang 2016 aus, um die Abwehr zu stabilisieren. Doch Barba verletzte sich schnell und stand erst am 31. Spieltag beim 0:3 gegen den BVB erstmals auf dem Bundesliga-Rasen. Im darauffolgenden Abstiegsgipfel gegen Werder Bremen durfte er dann erneut von Beginn an ran und brachte die Grün-Weißen mit einem kuriosen Eigentor zum 1:2 auf die Siegerstraße. Der VfB verlor 2:6, Barba machte kein Spiel mehr und verabschiedete sich nach dem Abstieg wieder in Richtung Italien.

Adam Hlousek: Beim 1. FC Nürnberg fragt man sich heute noch, wieso der VfB Stuttgart für den Tschechen 1,5 Millionen Euro auf den Tisch legte. Auf Empfehlung des Assistenztrainers Armin Reutershahn, der Hlousek aus gemeinsamen Nürnberger Zeiten kannte, holte der VfB den Linksverteidiger an Bord. Hlousek fiel in Cannstatt aber vor allem durch schlechtes Stellungsspiel und Flanken hinter das Tor auf.

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Mittelfeld

Mauro Camoranesi: Im Sommer 2010 wehte ein Hauch von Spitzenfußball durch Stuttgart. Der VfB hatte Weltmeister Camoranesi von Juventus Turin verpflichtet und mit einem hoch dotierten Vertrag ausgestattet. Seine neuen Mitspieler traf der Schlag, als sie den einstigen Mittelfeld-Abräumer nach dem Training unter der Dusche sahen. Augenzeugen zufolge glich Camoranesis Körper eher dem einer älteren Dame denn eines Profifußballers. Nach 14 Einsätzen beendete der VfB das Missverständis schon im Winter. Camoranesi zog nach Argentinien weiter und wird sich dort das ein oder andere Steak gegönnt haben.

Marco Rojas: Als Kiwi-Messi angepriesen schlug der Neuseeländer im Sommer 2013 in Stuttgart auf. Statt den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen, folgte aber der Karriereknick. In der Hoffnung auf Besserung verlieh der VfB den Rechtsaußen nach Thun und Fürth. Nur viermal lief der heute 25-Jährige im Trikot mit dem Brustring auf – in der zweiten Mannschaft wohlgemerkt. Heute kickt Rojas beim SC Heerenveen und ist meist Joker.

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Julian Green: Den US-Nationalspieler holte man Anfang 2017 vom FC Bayern München, um weitere Impulse für den Aufstieg zu geben. Die Rückkehr in die Bundesliga gelang, doch Green hatte daran praktisch keinen Anteil. Im Sommer wurde der 22-Jährige dann an Greuther Fürth verliehen.

Yildiray Bastürk: Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres im Jahr 2002 landete der türkische Spielmacher auf Platz neun. Als er fünf Jahre später beim VfB anheuerte, hatten zahlreiche Verletzungen dem einst flinken Bastürk zugesetzt. Dumm nur, dass Manager Horst Heldt (Spitzname: Shopping-Hotte) den Zehner auf Wunsch von Trainer Armin Veh mit einem fürstlich dotierten Vertrag ins Schwabenland gelockt hatte. Bastürk hatte so seine Rente gesichert und für den VfB war der missglückte Deal nach dem Gewinn der Meisterschaft der Anfang vom Absturz.

Angriff

Pavel Pogrebnyak: Der Russe sollte zur Saison 2009/10 den zum FC Bayern abgewanderten Mario Gómez ersetzen. Dass Pogrebnyak aber weder die Klasse noch die Torgefährlichkeit vom Fußballers des Jahres aus dem Jahr 2007 ausstrahlte, wurde den VfB-Bossen relativ schnell klar. Der bullige Angreifer blieb dennoch zweieinhalb Jahre und absolvierte immerhin 91 Pflichtspiele für den VfB (15 Tore, 14 Assists).

Ewerthon: 154 Spiele für Borussia Dortmund, 55 Tore, 23 Assists. Mit dieser Empfehlung kam der Brasilianer zum VfB Stuttgart und wollte sein Glück noch einmal in der deutschen Beletage versuchen. Fünf Monate, 1,2 Millionen Euro Leihgebühr und einen Treffer später konnte man den Deal als weiteren teuren Flop zu den Akten legen.

Die Flop Elf von...

Schalke 04

Bayern München

Hamburger SV

Borussia Dortmund

1. FC Köln

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