Benzema: Von Reals Problemfall zum Fußballer des Jahres

Auf den ersten Blick macht die Statistik keinen so schlechten Eindruck. 27 Spiele absolvierte Karim Benzema (23) in seiner ersten Saison bei Real Madrid, das den Stürmer 2009 für 35 Millionen Euro von Olympique Lyon nach Spanien holte. Allerdings stand Benzema in den wenigsten Partien mehr als 30 Minuten auf dem Feld. Zu übermächtig war die Konkurrenz in Person von Gonzalo Higuaín.

Von Fehleinkauf und Transferflop war in der spanischen Presse die Rede. Benzema selbst haderte, verstrickte sich in Abschiedsgedanken und war regelmäßiges Thema in der europäischen Gerüchteküche. Nahezu alle Topklubs dachten angeblich darüber nach, den Franzosen zu verpflichten. Am Dienstag benannte ihn die Fachjury der französischen Zeitschrift ‚France Football‘ wenig überraschend zu Frankreichs Fußballer des Jahres.

Der Wandel des Stürmers hat vor allem zwei Gründe. Zum einen profitierte Benzema von einer schweren Verletzung seines Sturmpartners Higuaín. Der Argentinier musste sich in der vergangenen Saison wegen Bandscheibenproblemen einer Operation unterziehen, er fiel monatelang aus. Benzema nutzte seine Chance, brauchte jedoch zwei Monate Anlauf, ehe er seinen ersten Treffer als Stammspieler markierte. Trainer José Mourinho gab ihm die Zeit.

Der Portugiese holte in der Winterpause nach langen internen Querelen zwar Emmanuel Adebayor von Manchester City, setzte jedoch auf Benzema. Der Franzose dankte es mit 14 Toren in der Rückrunde. In den 13 Spielen, die er in der laufenden Saison bestritten hat, traf Benzema bereits acht Mal, zuletzt im Clásico gegen den FC Barcelona in der ersten Minute.

Für den Sieg über den Erzrivalen hat das Tor zwar nicht gereicht, Benzema jedoch befindet sich auf dem Höhepunkt seine Karriere. Nur eines hat sich in all den Monaten nicht geändert. Ein großes Thema in der europäischen Gerüchteküche ist Benzema immer noch.