Abschied der Legenden: Xavi – Revolutionär des Weltfußballs

von Kevin Niekamp
2 min.
FC Barcelona Xavier Hernández Creus @Maxppp

Zahlreiche Ikonen verlassen in diesem Sommer ihre Herzensklubs. FussballTransfers blickt zurück auf Spieler, die eine ganze Ära ihres Vereins prägten und sich in der Historie unsterblich machten. Heute: Xavier Hernández i Creus.

Viel großer und würdiger hätte die Bühne nicht sein können, auf der Xavi sein letztes Spiel für seinen Verein, den FC Barcelona, bestritt. Das Schicksal hatte für ihn das Champions League-Finale in Berlin vorgesehen. Barça sicherte sich den Henkelpott und machte das Triple perfekt. Der Tag des großen Triumphes war gleichzeitig auch der Tag des Abschieds eines der größten Fußballer der Vereinshistorie der Katalanen – und des Weltfußballs.

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Seit 17 Jahren ist Xavi Profi. Durchgehend beim FC Barcelona. „Ich habe alles gegeben, mehr kann ich nicht verlangen. Ich bin glücklich und stolz“, sagte der Meister bei seinem Abschied. Er wird nun noch ein paar Jahre gutes Geld in Katar verdienen. Man gönnt es ihm.

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Neue Definition von Fußball

Bei seiner Vorstellung im Wüstenstaat sorgte ein Satz für große Lacher: „Ich bin noch nie auf einer offiziellen Pressekonferenz vorgestellt worden.“ Als er zu Barça in die Schule La Masia kam, war er elf Jahre alt. Sodass einem neben dem Lachen auch Tränen in die Augen schießen konnten. Es ist das letzte bisschen Fußballromantik, das geblieben ist im durchkommerzialisierten Fußball-Business.

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Wenige Tage vor seinem letzten Spiel in Berlin gab er der Zeitung ‚El Pais‘ ein Interview, in dem ein Satz verdeutlicht, warum dieser Xavi so anders ist als solche Spieler, die von einem Verein zum anderen rennen: „Fußball, das ist ein Ball und ein paar Freunde – und los geht's! Ein kleines Spiel, ein Kreis, den Ball hin und her passen, am Strand oder im heimischen Garten. Kids, die sich die Bälle im Schulhof zuspielen, die lachen. Das ist Fußball.

Höhepunkt 2009

Nach genau diesem Prinzip revolutionierte Xavi über Jahre den Weltfußball. Gemeinsam mit seinem Freund Andrés Iniesta prägt das spanische Metronom eine Ära im Mittelfeld der Katalanen und der spanischen Nationalmannschaft. Europameister 2008, Weltmeister 2010, Europameister 2012. Dazwischen zwei Champions League-Siege und vier Meisterschaften. Es war die Hochzeit des spanischen Fußballs. Und Xavi war Herz und Hirn, mit dem Höhepunkt 2009: „Es war das beste Jahr in der Historie. Niemals sah man besseren Fußball als diesen. Wenn ich es heute sehe, denke ich mir: Es ist unmöglich, besser zu spielen.

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Doch das Barça von damals ist mit der Zeit nicht mehr unantastbar geworden und Xavi auch nicht. Der Fußball entwickelte sich weiter. Die Gegner stellten sich auf die Spielweise ein und am Meister nagte der Zahn der Zeit. Gesucht wurde die bestmögliche Variante für einen würdigen Abschied.

„Mein Herz gehört Barça“

Es gibt keinen Ersatz für Xavi, er ist einmalig“, sagte der Barça-Trainer Luis Enrique. Den Platz auf dem Feld nimmt aktuell Ivan Rakitic ein. Er gibt dem Barca-Spiel eine neue Komponente. Paul Pogba wäre ein ähnlicher Typ. Seine Verpflichtung hängt wohl von den anstehenden Präsidentschaftswahlen ab.

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Xavi wird irgendwann, da sind sich viele sicher, zu Barça zurückkehren. Vielleicht als Trainer. Eigentlich ist er aber gar nicht weg. „Mein Kopf sagt es mir und mein Körper gibt mir Zeichen. Das Herz jedoch nicht. Mein Herz gehört Barça und hier wird es bleiben.

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