Transferzeugnis FC Bayern: Eine Menge Luft nach oben

von Lukas Hörster
3 min.
Matthijs de Ligt und Sadio Mané kamen im Sommer 2022 zum FC Bayern München @Maxppp

137 Millionen Euro investierte der FC Bayern während des Sommertransfefensters in fünf Neuzugänge. Zeit, die Leistungen von Matthijs de Ligt, Sadio Mané, Mathys Tel, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui unter die Lupe zu nehmen.

Matthijs de Ligt (67 Mio./Juventus Turin)

Nach seiner Ankunft musste der Innenverteidiger erstmal einen Fitnessrückstand aufarbeiten. Gesetzt ist de Ligt noch nicht. Beim Kracher gegen den FC Barcelona (2:0) saß der 23-Jährige etwa 90 Minuten auf der Bank. Erkennbar ist aber bereits, dass die enorme Physis und Seriosität des Niederländers der Bayern-Defensive Ruhe verleiht. Auch, wenn er gegen den VfB Stuttgart (2:2) unglücklich einen Elfmeter verursachte.

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Spielerisch konnte de Ligt – insbesondere im Vergleich zu seinen Vorgängern wie Jérôme Boateng und David Alaba – bislang wenig glänzen. Dafür übernimmt er die zuletzt vakante Rolle des lautstarken Organisators im Abwehrzentrum.

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Prognose: De Ligt wird zum unverzichtbaren Abwehrchef und somit zu einem Achsenspieler der Bayern. Da Lucas Hernández lange ausfällt, ist die Zeit dafür nun reif.

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Noussair Mazraoui (ablösefrei/Ajax Amsterdam)

Mit dem Marokkaner haben die Bayern eine ebenfalls lange vakante Position besetzt. Mazraoui ist ein spielerisch starker und offensivfreudiger Rechtsverteidiger und damit das Gegenstück zum Defensivspezialisten Benjamin Pavard.

Da der Franzose jedoch für die Konterabsicherung elementar ist und sich in den ersten Saisonwochen nichts zu schulden kommen ließ, musste sich Mazraoui gedulden. Gegen Stuttgart und Barcelona (FT-Note: 1,5) zeigte der 24-Jährige dann aber seine Qualitäten in puncto Ballsicherheit und Übersicht.

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Prognose: Steigt die Formkurve weiter an, wird Mazraoui immer mehr Einsätze erhalten. Gerade in den wichtigen Spielen dürfte Nagelsmann aber weiter auf Stabilisator Pavard setzen.

Ryan Gravenberch (18,5 Mio./Ajax Amsterdam)

Ryan Gravenberch 2223

„Er hat eine ausgezeichnete Technik, immer Lösungen auf engstem Raum, ist sehr dynamisch und torgefährlich“, beschrieb Hasan Salihamidzic die Qualitäten des Mittelfeldspielers bei dessen Verpflichtung. Und ja, Gravenberch lässt diese Qualitäten bislang aufblitzen.

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Problem nur: Der 20-Jährige bekommt noch recht wenig Einsatzzeit, soll deshalb bereits unzufrieden sein. Im Zentrum ist Gravenberch nur die Nummer vier hinter Joshua Kimmich, Marcel Sabitzer und Leon Goretzka.

Prognose: Gravenberchs riesiges Potenzial sieht man auf den ersten Blick. Der Niederländer muss geduldig bleiben – oder aber recht zeitnah eine Leihe anstreben. Zu geringe Einsatzzeiten blockieren seine Entwicklung.

Sadio Mané (32 Mio./FC Liverpool)

Der Stareinkauf legte los wie die Feuerwehr, traf fünfmal in sechs Spielen. Nun erlebt Mané eine Flaute mit vier torlosen Partien in Folge. In der Regel spielt Mané als Mittelstürmer. An die Quote von Vorgänger Robert Lewandowski kommt er nicht heran.

Generell wirkt Mané weniger spritzig als noch zu Saisonbeginn. Trotzdem: Die Klasse des 30-jährigen Senegalesen ist unbestritten. Doch ob er tatsächlich noch ein ganzes Level über seinen Offensivkollegen anzusiedeln ist, bleibt eine spannende Frage.

Prognose: Julian Nagelsmann wird einen Weg finden, Mané noch besser ins Spiel einzubinden. Die aktuelle Ladehemmung ist nur von kurzer Dauer.

Mathys Tel (20 Mio./Stade Rennes)

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20 Millionen plus Boni für einen 17-jährigen No-Name sind ein Wagnis. Doch die Bayern sind dermaßen überzeugt von Tel, dass sie dieses gerne eingingen. Und die ersten Eindrücke vom Angreifer sind äußerst vielversprechend.

Körperlich, technisch und taktisch wirkt der Teenager mitutner schon wie ein alter Hase. Seine Verspieltheit mit Ball sollte man ihm nicht völlig abgewöhnen, doch darf der Franzose noch etwas zielstrebiger werden.

Prognose: Ähnlich wie bei Gravenberch ist Tels Talent überbordend. Mit 17 Jahren hat er noch eine Menge Zeit, sich zu entwickeln. Nagelsmann gibt ihm die dafür nötigen Einsatzzeiten.

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