Transfer-Zwischenzeugnis RB Leipzig: Es läuft nicht wie geplant

von Max Brumme
3 min.
Timo Werner (m.) wird nach seinem Tor von den Mitspielern geherzt @Maxppp

RB Leipzig hat nach dem Pokal-Sieg Blut geleckt und will angreifen. Dabei setzt man nicht nur auf den Verbleib der Stars, sondern hat auch das Team qualitativ nochmals verstärkt. FT wirft einen Blick darauf, wie sich die Neuzugänge bisher schlagen.

David Raum (26 Mio./TSG Hoffenheim)

Bei der Verpflichtung des Linksverteidigers konnte sich Leipzig gegen namhafte Konkurrenten durchsetzen. Der Nationalspieler selbst wollte nach einem Jahr TSG Hoffenheim den nächsten Schritt gehen und sieht bei den Sachsen die perfekte Möglichkeit dafür. Raum soll vor allem mit seinem Umschaltmomentum und seinen impulsiven Offensivläufen eine unberechenbare Waffe der Leipziger werden.

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Bisher sind seine Leistungen jedoch schwankend. Das ist auch auf die noch nicht so ausgiebige Bundesliga-Erfahrung und das Formtief von RB zurückzuführen. In zehn Pflichtspielen konnte der Linksfuß nur eine Vorlage verbuchen. Dabei sind Raums Flanken im Normalfall eine Allzweckwaffe, ein treffsicherer Abnehmer fand sich allerdings selten.

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Prognose: Sollte sich RB Leipzig unter Neu-Trainer Marco Rose stabilisieren, wird das sicherlich auch dem Spiel des Linksverteidigers zugutekommen. Mit Yussuf Poulsen ist zudem ein kopfballstarker Stürmer nach Verletzungspause zurückgekehrt, der Raums Flanken verwerten könnte. Langfristig hat der Nationalspieler das Potenzial, eine tragende und zentrale Rolle einzunehmen.

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Timo Werner (20 Mio./FC Chelsea)

Rückkehrer Werner will nach seiner durchwachsenen Zeit beim FC Chelsea in Leipzig neu angreifen. Vor allem in Hinblick auf die anstehende Winter-WM in Katar soll der Wechsel dem 26-Jährigen zu mehr Spielzeit verhelfen. Da Werner bei den Sachsen auf seine beste Zeit zurückblicken kann, ergab ein Transfer für alle Beteiligten Sinn.

Aber wie auch Raum braucht der Nationalspieler noch Zeit. Bislang konnte der Stürmer noch nicht an seine besten Zeiten anknüpfen und kommt in sechs Bundesligaspielen nur auf ein mageres Tor und zwei Vorlagen. Das derzeitige Formtief der gesamten Mannschaft kommt Werner ebenfalls nicht zugute, da es ihm nach dem Aufenthalt in London sichtlich an Selbstbewusstsein mangelt.

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Prognose: Sollte die Mannschaft in Schwung kommen und Werner einige Scorerpunkte erzielen, könnte der Knoten platzen. Mit neu erlangtem Selbstvertrauen würde der Nationalspieler wohl wieder zu alter Kaltschnäuzigkeit und Souveränität zurückfinden. In Bestform zählt Werner dann zu den stärksten Spielern im Kader.

Xaver Schlager (zwölf Mio./VfL Wolfsburg)

Mit dem Österreicher konnte man sich einen richtigen Mittelfeldmotor angeln. Der 24-Jährige kommt vor allem über sein physisches Spiel – von Vorteil ist sicherlich auch, dass Schlager durch seine Zeit bei Salzburg schon an das RB-System gewöhnt ist.

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In sechs Pflichtspielen zeigte er in Ansätzen sein Potenzial. Trotz der schwachen Auftritte des gesamten Teams kann man Schlager aufgrund seiner Willensleistungen und kämpferischen Einstellung durchaus als Lichtblick sehen.

Prognose: Langfristig könnte Schlager ein wichtiger Faktor in Marco Roses Spielsystem werden. Neben spielstarken Spielern wie Kevin Kampl oder Amadou Haidara kann der Mittelfeldspieler eine wichtige und ergänzende Komponente sein, zumal Abräumer Konrad Laimer zurzeit verletzt ist und womöglich im kommenden Sommer den Verein verlassen wird.

Janis Blaswich (ablösefrei/Heracles Almelo)

Nach dem Karriereende von Phillip Tschauner, dem endgültigen Abgang von Yvon Mvogo und der Ausleihe von Josep Martínez mussten die Sachsen hinter Péter Gulácsi eine neue Nummer zwei verpflichten. Die Wahl fiel auf Blaswich, der nach seinem Vertragsende bei Heracles Almelo ablösefrei kam.

Bereits dreimal durfte der Ex-Gladbacher das Tor der Leipziger hüten. Dabei machte der 31-Jährige keine schlechte Figur, behielt in zwei Spielen eine weiße Weste.

Prognose: Blaswich ist eine solide Alternative zu Gulásci und gibt sich mit seiner Rolle im Team zufrieden. Als Nachfolger für den Ungarn ist der Schlussmann ohnehin nicht eingeplant, da RB mit der Verpflichtung von Maarten Vandevoordt (zehn Mio./KRC Genk) für den Sommer 2024 bereits einen langfristigen Vorgriff getätigt hat.

Abdou Diallo (Leihe/Paris St. Germain)

Mit dem Innenverteidiger bieten sich den Leipzigern einige Möglichkeiten in der Abwehrkette. Der Senegalese ist vielseitig einsetzbar und kann mit seinem starken linken Fuß ein wichtiger Faktor im Aufbauspiel sein.

Da der 26-Jährige erst zum Schluss des Transferfensters zum Bundesligisten gestoßen ist, konnte er bisher lediglich drei Einsätze verbuchen. Eine erste Bewertung steht daher aus, da Diallo noch Eingewöhnungszeit braucht, um sich im neuen Team und Spielsystem zurecht zu finden.

Prognose: Gibt man dem Verteidiger Zeit und Vertrauen, könnte er ein wichtiger Bestandteil der Abwehrkette werden. Diallos Allroundpaket beschert ihm im Konkurrenzkampf sicherlich einen Vorteil. Dennoch gilt es abzuwarten, da der 26-Jährige bei seinem alten Arbeitgeber PSG nicht allzu viel Spielpraxis sammeln konnte.

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