Torgeiler Ehrgeizling: Hertha-Neuzugang Piatek im Porträt

von Lukas Hörster
5 min.
Hertha BSC Krzysztof Piątek @Maxppp

Für rund 24 Millionen Euro plus Boni schnappt sich Hertha BSC den polnischen Angreifer Krzysztof Piatek vom AC Mailand. FT stellt den neuen Mittelstürmer der Berliner vor.

Wie Phönix aus der Asche stieg Krzysztof Piatek vor eineinhalb Jahren kurzzeitig zu Europas bestem Torjäger auf. In Deutschland quasi unbemerkt war der Mittelstürmer im Sommer 2018 für 4,5 Millionen Euro sowie der Empfehlung von 21 Ligatoren für Cracowia Krakau zum FC Genua gewechselt – und eroberte die Serie A daraufhin im Sturm.

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In seinen ersten acht Pflichtspielen für Genua erzielte der Pole (gesprochen: „Piontek“) satte 13 Treffer. „Ich hatte einen starken Start, das liegt auch daran, dass der Ball momentan nach mir sucht“, schmunzelte Piatek damals. Schlussendlich blieb Italiens neuer Super-Knipser nur ein halbes Jahr in Ligurien, der AC Mailand sicherte sich im Januar 2019 für stolze 38 Millionen Euro Piateks Dienste.

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Auf und ab bei Milan

Und zunächst schien es, als würde der Rechtsfuß seine Serie nahtlos fortführen. Sechs Tore standen nach sieben Partien zu Buche, am Ende der Saison 2018/19 hatte Piatek in 42 Spielen 30 Mal eingenetzt. Dass ein solcher Spieler nun bei der zwar neureichen, aber (noch) wenig glanzvollen Berliner Hertha landet, muss Gründe haben – und die liegen im ersten Halbjahr 2019/20 begraben.

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Milan erlebt eine schwierige Saison, was auch an Piateks Ladehemmung (vier Ligatore) liegt. Mit Zlatan Ibrahimovic (38) kam zuletzt der vermeintliche Heilsbringer zurück, sodass Trainer Stefano Pioli nun endgültig auf andere Pferde setzt. Das Vertrauen in den im Vorjahr noch so starken Piatek war schnell aufgebraucht – wie man es bei italienischen Klubs schon häufiger erlebt hat.

Knipser aus der Nahdistanz

Die Hertha nutzt nun die Gunst der Stunde und sichert sich einen noch immer mehr als vielversprechenden Torjäger. Piatek geht dabei als klassischer Strafraumstürmer durch. Am liebsten kommt der 24-Jährige mit einem Kontakt aus der Nahdistanz zum Abschluss, egal ob mit rechts, links oder dem Kopf. Dabei verkörpert er den Killerinstinkt, der dem scheidenden Davie Selke (25) abgeht.

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Die von Trainer Jürgen Klinsmann erhoffte „Qualitätsverbesserung“ im Angriff scheint mit Piatek garantiert. Der zehnfache polnische Nationalspier (fünf Treffer) definiert sich fast ausnahmslos über Tore: „Ich gehe in jedes Spiel mit dem Ziel, mindestens einmal zu treffen“, sagte der Bewunderer von Ronaldo Nazario und Nationalmannschaftskollege Robert Lewandowski einmal voller Selbstverständnis.

„Sein Verhalten ist nicht angemessen“

Zuweilen geht Piateks Verlangen nach Toren sogar so weit, dass er seine Mitspieler mit abfälligen Gesten versieht, wenn sie ein Abspiel auf ihn verpassen. Michal Probierz, sein Trainer in Krakau, verriet diesbezüglich einst: „Ich habe ihn mehrmals daran erinnert, dass sein Verhalten auf dem Platz nicht angemessen ist. Er muss sich ändern, sonst kann er die nächste Stufe nicht erreichen.

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Die „nächste Stufe“ für den torgeilen Ehrgeizling ist nun die Bundesliga. Dass Piateks nächster Verein Hertha BSC heißen würde, war vor einem Jahr noch nicht im Geringsten abzusehen. Die Erwartungen an den 24-Millionen-Mann sind in Berlin freilich um ein Vielfaches höher als vor eineinhalb Jahren, als Piatek in Genua wie Phönix aus der Asche stieg.

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