Bundesliga

Strategische Entscheidung: RB will Vereinslegende absägen

Bei RB Leipzig soll mit der Inthronisierung von Jürgen Klopp als neuer Head of Global Soccer eine neue und erfolgreichere Ära eingeleitet werden. Der Umbruch beim Klub wird auch Opfer fordern, das erste könnte ein sehr prominentes sein.

von Martin Schmitz - Quelle: Sport Bild
2 min.
Péter Gulácsi und Willi Orbán beratschlagen sich nach einer weiteren Niederlage von RB Leipzig @Maxppp

Péter Gulácsi ist bei RB Leipzig eine Klublegende – oder zumindest das, was man dort als eine solche bezeichnen könnte. Nur Yussuf Poulsen (30) mit 415 Einsätzen und Willi Orban (32) mit 339 haben mehr Pflichtspiele für Leipzig absolviert als der 34-jährige Ungar (328). Seit 2015 steht der Keeper im Kasten der Sachsen, feierte den Bundesliga-Aufstieg und den Pokalsieg. Auch in dieser Saison ist er die Nummer eins im Tor – doch das soll sich bald ändern.

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Grund dafür ist nicht etwa nachlassende Leistung des 58-maligen Nationalspielers, sondern eine Notwendigkeit seines Arbeitgebers. RB möchte sich für die kommenden Jahre neu aufstellen und plant den Großangriff auf die nationalen Titel – ein Unterfangen, bei dem auch der neue Head of Global Soccer Jürgen Klopp mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. Gulácsi befindet sich im fortgeschritteneren Alter und würde mittelfristig seinen Platz im Tor sowieso räumen müssen, doch in seinem Fall ist eine besondere Dringlichkeit geboten.

Der Herausforderer kniet sich rein

Denn der Nachfolger ist bereits vor Ort und scharrt seit geraumer Zeit mit den Hufen. Maarten Vandevoordt (22) wurde 2023 für zehn Millionen Euro vom KRC Genk verpflichtet und noch eine Saison leihweise in Belgien geparkt. Schon im Sommer schielte der Belgier auf den Stammkeeper-Posten, doch Gulácsi erhielt etwas überraschend früh den Vorzug.

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Vandevoordt, eines der größten Torhütertalente Europas, musste das erst einmal verdauen: „Ich bin gekommen, um zu spielen. Nach meiner guten Vorbereitung war es schwer zu akzeptieren, als ich hörte, dass ich die Saison auf der Bank beginnen würde. Das war mir noch nie passiert.“ Doch der junge Herausforderer kniet sich weiter rein, gibt stets alles und soll ein gutes Verhältnis zu Gulácsi haben: „Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, das zu erleben. Es kann mich stärker machen. Es ist ein Ansporn, noch besser zu werden.“

Gulácsi hat mehrere Optionen

Dennoch ist die Meinung bei Leipzig klar: Vandevoordt gehört die Zukunft und das lieber früher als später. „Er gibt uns was“, betonte RB-Coach Marco Rose unlängst. Vor allem im fußballerischen Bereich kann dem 1,92 Meter großen Keeper kaum ein Positionskollege in Europa etwas vormachen. Leipzig sieht ihn als Nummer eins für die kommenden Jahre und möchte ihn laut der ‚Sport Bild‘ nicht länger hinhalten. Zwar stimmte Gulácsi bereits zu, dass sein junger Kollege immer mal wieder ein Spiel haben darf, daher kam der Belgier bereits sechsmal in dieser Saison zum Einsatz, aber das wird auf Dauer nicht reichen.

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Ein dauerhafter Wechsel im Tor muss indes nicht bedeuten, dass Gulácsi den Verein verlässt. Wie es mit dem Ungar weitergehen soll, ist derzeit noch unklar. Angebote habe es für den Keeper auch in diesem Sommer wieder gegeben, ein Wechsel kam aber nicht zustande. Sein festes Ziel ist die WM 2026. Daher schließt Gulácsi einen Wechsel dem Vernehmen nach nicht aus. Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, soll auch ein RB-interner Wechsel zu den New York Red Bulls ein Thema sein.

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