Aufgrund des großen Sprungs in die Bundesliga sind allzu hohe Erwartungen an Dong-jun Lee vermessen. Hertha BSC braucht den neuen Flügelstürmer aus Südkorea aber trotzdem dringend.

Elf Tore in 28 Liga-Partien sind ein Wort. Mit dieser Empfehlung – hinzu gesellen sich drei Vorlagen – kommt Dong-jun Lee nach Berlin. Der Südkoreaner ist der Mann, der bei Hertha BSC für neuen und dringend benötigten Schwung auf dem Flügel sorgen soll. Am besten sofort.
Am vergangenen Dienstag ist Lee 25 Jahre alt geworden und damit längst dem Talentstatus entwachsen. Altersmäßig ein gestandener Profi also, wie auch die obige Statistik vermuten lässt. Andererseits: Gerade zwei Spielzeiten auf Erstliga-Niveau bestritt der flinke 1,73-Mann bis dato. In Südkorea bei Busan IPark und zuletzt Ulsan Hyundai – nicht in Europa, geschweige denn in Deutschland.
Wo ist dieser Lee nun einzuordnen? Ist er die erhoffte und benötigte Sofortverstärkung? Die gezeigten Leistungen in der vergangenen Saison – in Korea über das Kalenderjahr ausgespielt – machen da durchaus Hoffnung. Genauso wie das kolportierte Interesse anderer europäischer Erstligisten, das ebenfalls als Gütesiegel verstanden werden kann.
„Ein sehr interessanter Spielertyp“
Andererseits ist zwischen den Zeilen herauszulesen, dass die Verantwortlichen Lee zugleich als Experiment verstehen. „Dong-jun ist ein sehr interessanter Spielertyp, auf den wir uns bei Hertha BSC freuen“, sagt Sportgeschäftsführer Fredi Bobic. Durchbruch möglich, aber nicht garantiert – so die Übersetzung von „interessant“.
Für die Experiment-These spricht neben Lees Werdegang auch der überschaubare Preis. Bei einer Ablöse im sechsstelligen Bereich kann sich die Alte Dame diesen Deal leisten, ohne ein allzu großes finanzielles Wagnis einzugehen. Sollte der neue Außenstürmer aus Südkorea nicht den Durchbruch schaffen, wäre das wirtschaftlich zu verkraften.
Zumal die Hertha mit Kélian Nsona im Januar noch einen zweiten Flügelflitzer verpflichtet hat, dem angesichts seines Alters von 19 Jahren die noch größere Perspektive attestiert werden kann. Der Franzose wird noch ein paar Monate brauchen, bis er nach seiner Kreuzbandverletzung wieder voll eingreifen kann. Bis dahin, soweit wird der Berliner Plan ersichtlich, darf sich Lee beweisen – und sich gerne als Soforthilfe herausstellen.
🥰 Glücklich und geehrt: Unser südkoreanischer Neuzugang hat ein paar verrückte Tage hinter sich - trotzdem hat er sich Zeit genommen, um mit uns über sein neuen Club zu sprechen: https://t.co/HtqetKJvtV ⬅️#GemeinsamHertha #HaHoHe pic.twitter.com/a2JEpMq3rg
— Hertha BSC (@HerthaBSC) January 29, 2022
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