FC Bayern: 225 Millionen für den großen Champions League-Erfolg?

von Jan-Philipp Schmidt
3 min.
Upamecano De Ligt @Maxppp

Der gestrige Champions League-Abend unterstreicht, wozu der FC Bayern München auch dieses Jahr wieder in der Lage ist. Eine Machtdemonstration gegen Paris St. Germain zieht das Viertelfinale der Champions League nach sich. Ganz besonders bemerkenswert: Die durchaus teure Defensivreihe.

In der Champions League-Gruppenphase besiegte der FC Bayern den italienischen Vizemeister Inter Mailand und den spanischen Tabellenführer FC Barcelona jeweils zweimal zu null. Und auch die PSG-Superstars konnten Bayern-Torwart Yann Sommer im Achtelfinale zweimal nicht überwinden. Schlüssel für den Bayern-Erfolg ist (endlich) die Defensive.

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Mit den Verpflichtungen von Benjamin Pavard (35 Millionen Euro) und Lucas Hernández (80 Millionen Euro) wurde im Sommer 2019 der Neuaufbau der Innenverteidigung gestartet. Nach dem Abgang von David Alaba folgte 2021 die Verpflichtung von Dayot Upamecano (42,5 Millionen Euro). Im vergangenen Sommer konnte man sich zusätzlich Matthijs de Ligt (67 Millionen Euro) sichern. Eine letzte Reihe, die sich sehen lassen kann, auch in Zahlen ausgedrückt: Der deutsche Rekordmeister investierte immerhin rund 225 Millionen Euro in die Neuzugänge.

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Upamecano und de Ligt mit Holperstart

Dabei kam Upamecano mit großen Erwartungen von RB Leipzig, zu überzeugen wusste er im ersten Bayern-Jahr allerdings nicht. Im Gegenteil, der 24-Jährige stand in der vergangenen Saison stellvertretend für Bayerns Fehleranfälligkeit. Der Innenverteidiger leistete sich immer wieder Unkonzentriertheiten und einfache Fehler. De Ligt wiederum hatte zu Beginn mit Fitnessproblemen zu kämpfen und musste sich die ersten Spielen mit einem Bankplatz zufriedengeben.

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Mittlerweile sind beide aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Upamecano bringt endlich die gewünschte Konstanz auf den Platz, mit seiner Schnelligkeit und seinem cleveren Zweikampfverhalten weiß er zu überzeugen. Zudem arbeitete der Franzose an seinem durchwachsenen Spielaufbau und übernimmt mehr und mehr die Rolle als Führungskraft. De Ligt bringt mittlerweile die gewünschte Fitness mit, schmeißt sich in jede Aktion und ist sich für keinen Zweikampf zu schade. Sein Kopfballspiel ist Weltklasse und auch im Spielaufbau agiert er solide.

Pavard (endlich) Innenverteidiger

Pavard wurde als Innenverteidiger vom VfB Stuttgart geholt. Anschließend überzeugte der mittlerweile 26-Jährige als Stammspieler bei der WM 2018 und wurde mit der französischen Nationalmannschaft als Rechtsverteidiger Weltmeister. Seit diesem Erfolg musste sich Pavard auch im Verein mit der Rolle des Außenverteidigers anfreunden. Eine Position, mit der er schon lange hadert. Der Franzose hat andere Wünsche: „Meine beste Position ist in der Innenverteidigung, das war schon immer so.“

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Zu Beginn der Rückrunde änderte Julian Nagelsmann das Spielsystem, weg von der Vierer- hin zu einer Dreierkette. Die neue Aufstellung spielt Pavard in die Karten, der Weltmeister durfte in den vergangenen Wochen als rechter Innenverteidiger auflaufen. Auf seiner Lieblingsposition lieferte er überragende Leistungen ab und zählte zu den formstärksten Spielern. Die Folge: Ihm winkt nach zwischenzeitlichen Querelen sogar eine Vertragsverlängerung.

Hernández fehlt, Stanisic überrascht

Im Starensemble des FC Bayern sollte man zudem Rekord-Zugang Hernández nicht vergessen. Der linke Innenverteidiger hat seit seiner Ankunft in München allerdings immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Bei der WM in Katar zog sich der Franzose im ersten Gruppenspiel einen Kreuzbandriss zu und fehlt den Bayern womöglich bis zum Ende der Saison. Wenn Hernández fit ist, bringt der 27-Jährige eine Mentalität mit, die ihn zu einem der besten Verteidiger der Welt macht.

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Und auch Josip Stanisic kann in den nächsten Wochen auf mehr Spielzeit hoffen. Im Schatten der Großen wusste der 22-Jährige nicht nur gegen PSG zu überzeugen. Aufgrund der Rotsperre von Pavard durfte der Kroate gegen Kylian Mbappé und Co. verteidigen. Nicht viele hatten ihm eine solche Leistung zugetraut, Nagelsmann war voll des Lobes, es winken regelmäßige Einsätze.

Fazit

Der gestrige Abend hat gezeigt: Die Bayern-Abwehr kann in wichtigen Spielen abliefern. Die gerade in den vergangenen Jahren oft kritisierte Defensive hat sich endlich gefunden, die Verantwortlichen haben eine der besten Abwehrreihen der Welt zusammengestellt. Und auch die Besetzung auf den Außenverteidiger-Positionen mit Alphonso Davies, João Cancelo und Noussair Mazraoui ist bemerkenswert.

Klar ist: Die investierte Summe scheint sich auszuzahlen, liefert das komplette Team Leistungen wie gegen Paris, spielen die Bayern auch in diesem Jahr wieder um alle Titel.

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