Spitzenreiter in England: Fast nur Volltreffer bei den Spurs

von Jakob Strauß
3 min.
Harry Kane und Heung-min Son freuen sich gemeinsam @Maxppp

Derby-Sieg, Platz eins in der Premier League und das momentan stärkste Offensiv-Duo der Liga: Die Rede ist von Tottenham Hotspur. FT wirft einen Blick auf die Neuzugänge und Erfolgsgaranten der wiedererstarkten Mannschaft aus dem Norden Londons.

Cheftrainer José Mourinho hat aus Tottenham Hotspur in seinem zweiten Amtsjahr nach enttäuschender Vorsaison eine echte Top-Mannschaft geformt – und seinen einst so erfolgreichen Defensiv-Fußball implementiert, dank dem der Portugiese mit Inter Mailand und dem FC Porto die Champions League gewann.

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Nach dem gestrigen 2:0-Sieg gegen den FC Arsenal lohnt ein kurzer Blick auf die Statistiken, um die gnadenlose Effizienz der Nordlondoner zu verdeutlichen: Lediglich 31 Prozent Ballbesitz, das Torschussverhältnis 6:11 – doch der Sieg war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. In den vergangenen drei Spielen hat Tottenham gegen drei Schwergewichte der Liga sieben Punkte geholt – dabei hießen die Gegner Manchester City (2:0), FC Chelsea (0:0) und eben Arsenal. Die Spurs sind überraschender Anwärter auf den Titel, stehen nach elf Spieltagen punktgleich mit dem FC Liverpool an der Spitze der Tabelle (24 Punkte).

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Weltklasse-Duo

Wie so oft entschieden Heung-min Son (28) und Harry Kane (27) die gestrige Partie zu Gunsten der Spurs. Zunächst schlenzte Son nach einem Solo-Lauf den Ball aus rund 25 Metern gefühlvoll zum 1:0 in die lange Ecke, anschließend bereitete der Südkoreaner das 2:0 durch Kane stark vor, der den Ball im Strafraum unter die Latte hämmerte. Gemeinsam kommt das kongeniale Duo in der laufenden Spielzeit auf sagenhafte 31 Torbeteiligungen (Son: zehn Treffer, drei Assists, Kane: acht Treffer, zehn Assists). Von den 18 erzielten Treffern legten sich die beiden deren elf gegenseitig auf.

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Die Neuzugänge

Im vergangenen Transferfenster verstärkte sich Tottenham sowohl qualitativ als auch quantitativ: Für 30 Millionen Euro kam Sergio Reguilón (23) von Real Madrid, 16 Millionen kostete Pierre-Emile Höjbjerg (25, FC Southampton), ebenso viel Matt Doherty (28, Wolverhampton Wanderers). Alle drei erarbeiteten sich auf Anhieb einen Stammplatz. Zudem verstärkten Joe Rodon (21, Swansea City), Carlos Vinícius (25, Benfica Lissabon) sowie der bereits zuvor von Betis Sevilla ausgeliehene Giovani Lo Celso (24) den Kader in der Breite.

Glücksgriffe Höjbjerg und Reguilón | Sorgenkind Bale

Allen voran Höjbjerg erweist sich als absoluter Volltreffer. Der Däne zieht im Mittelfeld der Spurs die Fäden, fungiert als Pendel zwischen Defensive und Offensive. In der laufenden Spielzeit hat der 38-fache Nationalspieler noch keine einzige Minute in der Premier League verpasst, ist zudem nach Manchester Citys Rodri der Spieler mit den meisten erfolgreichen Pässen (704) in der laufenden Saison.

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Auch in der gestrigen Partie überzeugte der ehemalige Spieler des FC Bayern mal wieder auf ganzer Linie, was auch Mourinho auf der anschließenden Pressekonferenz würdigte: „Pierre ist sehr intelligent, er liest das Spiel sehr gut. Er wird irgendwann ein großartiger Coach. Er ist physisch sehr stark, aber auch technisch besser, als die meisten glauben. Er ist ein phänomenaler Spieler.“

Auch Reguilón hat das Spiel der Spurs bereichert. Der offensivstarke Linksverteidiger füllt die zuletzt vakante Position auf der defensiven Außenbahn bei Tottenham grandios aus. Reguilón stand in elf Spielen für die Spurs auf dem Rasen, legte dabei drei Treffer auf. Lediglich Sorgenkind Gareth Bale hat nach der Rückkehr zu seinem Herzensklub noch nicht Fuß fassen können in der Mourinho-Elf: Wie in Madrid sitzt der 31-Jährige zumeist auf der Bank. Nur in drei Ligaspielen kam der Waliser zum Einsatz.

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Zurück in der Erfolgsspur

Vor der Saison hätte keiner Tottenham den großen Wurf zugetraut: Zu antiquiert wirkte der Fußball von Mourinho, der es bei seinen vergangenen Trainer-Stationen zuletzt nicht mehr schaffte, an die erfolgreichen vergangenen Tage anzuknüpfen. Bislang wirken die Spurs jedoch äußerst gefestigt, machen es den Top-Teams der Liga extrem schwer. Ob es tatsächlich für den Titel reichen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Doch klar ist: Die Konkurrenz ist gewarnt – der Verein aus dem Norden Londons ist zurück in der Erfolgsspur.

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