Unions Rekordmann: Juranovic zahlt schon zurück

Zugegeben: Dieses Tor hatte mehr mit Glück als mit Klasse zu tun. Nach einer Ecke geht Danilo Doekhi zum Ball, läuft Rani Khedira fast über den Haufen, irgendwie kommt der Ball aber über Janik Haberer zum eingerückten Josip Juranovic. Der Rechtsverteidiger hält aus rund 20 Metern einfach mal drauf. Der eigentlich schwache Flachschuss rutscht Ajax-Keeper Rulli durch die Pfoten – 2:0 für Union Berlin.

„Mein Schuss mit links war besser als erwartet“, kommentierte Juranovic seinen Debüttreffer nach Spielende. Eine Aktion, wie sie fast typisch ist für die Überraschungsmannschaft der Bundesliga. Viel Wille, hier und da auch ein wenig Glück – und das Ding ist drin. Der Winter-Neuzugang scheint schon nach wenigen Wochen das Union-Gen in sich zu tragen. Nach den ersten Eindrücken haben die Köpenicker mal wieder einen Volltreffer gelandet.

Die Wachablösung hat begonnen

Beschriebenes Rumpeltor darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Juranovic dem Union-Kader richtig Qualität über die rechte Seite zuführt. Dass der kroatische WM-Dritte die jüngste Bundesligapartie (0:0) gegen Schalke 04 komplett auf der Bank verbrachte, dürfte in erster Linie mit Schonung zusammenhängen – nicht umsonst steht den Berliner hinten rechts auch noch Kapitän Christopher Trimmel zur Verfügung.

Die 36-jährige Union-Legende dürfte sich aber schon darauf eingestellt haben, dass Trainer Urs Fischer seine Einsatzzeit mehr und mehr zugunsten von Juranovic zurückfahren wird. Dass auch der Rekordeinkauf – für 8,5 Millionen Euro von Celtic Glasgow losgeeist – die nötige Offensivpower mitbringt, unterstreichen neben dem Tor gegen Ajax bereits drei Vorlagen in fünf Einsätzen.

Sportlich – das hat Juranovic in diesen wenigen Spielen schon angedeutet – stellt der 27-Jährige ein klares Upgrade für den Unioner Kader dar. Das muss er auch bei dieser Ablösesumme. Nach den ersten Eindrücken war es ein lohnendes Investment.