„Völlig absurd“: Tuchels verzweifelter Kampf
Inmitten der Bayern-Krise muss Thomas Tuchel mit einer vermeintlichen Verleumdung kämpfen. Der 50-Jährige findet deutliche Worte, muss sich aber dennoch Gegenwind aus der Mannschaft stellen.
„Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm. Dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen.“ Laut ‚Sky‘-Moderator Riccardo Basile konfrontierte Thomas Tuchel seine Spieler mit dieser Aussage. Der Journalist berief sich dabei auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus dem Spielerkreis der Bayern.
Gestern nun war Tuchel darum bemüht, deutlich zu machen, dass er solch eine Aussage nie getroffen hat: „Wir werden uns als Trainerteam niemals über die Mannschaft stellen. Der Satz […] das ist ja völlig absurd. Nach einem solchen Satz steigt ein Trainer hoffentlich nicht mehr zu seiner Mannschaft in den Bus. Was soll das?“
Recht hat Tuchel in diesem Punkt, denn es wäre wahrlich keine Basis der Zusammenarbeit, sollte man sich in dieser Form äußern. Der zuletzt so in der Kritik stehende Coach stellt klar: „Das haben wir noch nie gemacht und werden es auch niemals tun. Wir werden unsere Mannschaft und unseren ganzen Staff weiter pushen, aber alles immer auf Augenhöhe und alles immer miteinander.“
Es gibt Ärger
An dieser Stelle sollte man Tuchel in jedem Fall Glauben schenken. Dennoch scheint es Risse im Verhältnis zwischen dem Trainer und seinem Team zu geben. Die ‚Sport Bild‘ berichtete erst kürzlich, Tuchel habe drei von vier Mannschaftsratsmitgliedern in seiner noch nicht einmal einjährigen Amtszeit gegen sich aufgebracht: Joshua Kimmich (29), Leon Goretzka (29) und Thomas Müller (34). Nur Kapitän Manuel Neuer (37) soll noch zu ihm halten. Ebenfalls Teil der Opposition sei wenig überraschend Innenverteidiger Matthijs de Ligt (24), der zumeist auf der Bank Platz nehmen muss.
Doch wie geht es nun weiter für Tuchel, der sich heute um 17:30 Uhr der komplizierten Auswärtsaufgabe beim VfL Bochum stellen muss? Eine Niederlage respektive ein Punktverlust würde noch einmal neue Dynamik hineinbringen. Aber auch ein Sieg dürfte nicht sämtliche Wogen glätten. Es bleibt weiter sehr unruhig bei den Bayern, die erstmalig nach elf Jahren ohne Meistertitel dastehen könnten.
Weitere Infos