Martínez-Transfer: Bilbao erwägt rechtliche Schritte
Die Transferposse um Javi Martínez von Athletic Bilbao geht in die nächste Runde. Die Basken erwägen allem Anschein nach, rechtliche Schritte gegen den Transfer des 23-Jährigen zu Bayern München einzuleiten. Im Erfolgsfall drohen Spieler und Klub empfindliche Strafen.

Der FC Bayern München will Javi Martínez und Javi Martínez will zum FC Bayern. Der Sachverhalt scheint denkbar einfach, dennoch ist ein Ende im Transferpoker um den 23-jährigen Defensiv-Allrounder von Athletic Bilbao nicht in Sicht. „Ich muss den Hut ziehen für ihre Taktik, dass sie stur geblieben sind bis zum letzten Tag, dass sie nie eingeknickt sind. Sie haben immer gesagt: Dieser Betrag oder keiner“, zollte Präsident Uli Hoeneß den Basken unlängst Respekt.
Athletic-Präsident Josu Urrutia unterstreicht einmal mehr seinen Ruf als knallharter Verhandlungsgegner. Stellen sich die Basken weiterhin quer, bleibt Martínez nur, die geforderten 40 Millionen Euro Ablöse samt Steuern bei der spanischen Liga (LFP) zu deponieren, um sich aus seinem bis 2016 datierten Vertrag freizukaufen. Nach Informationen der ‚tz‘ drohen dem spanischen Nationalspieler und den Bayern allerdings rechtliche Konsequenzen. Den Spieler erwartet im schlimmsten Fall eine Sperre von vier bis sechs Monaten, die Münchener eine Geldstrafe sowie ein Transferverbot.
Die Regularien der FIFA besagen, dass ein Spieler, der unter 28 Jahre alt ist und einen Vertrag bei einem Verein unterschreibt, diesen drei Jahre lang einhalten muss, es sei denn, der Klub stimmt einem Transfer zu. Da Martínez seinen Vertrag in Bilbao erst im vergangenen Jahr verlängert hat, könnten die Basken den FC Bayern rechtlich belangen.
2007 holte der FC Chelsea Gaël Kakuta unter ähnlichen Vorzeichen vom RC Lens. Kakuta wurde vier Monate lang gesperrt. Ob Bilbao rechtliche Schritte erwägt, bleibt abzuwarten. Für alle Beteiligten bleibt zu hoffen, dass das Tauziehen um Martínez schnellstmöglich beendet wird.
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