Bundesliga

50 Millionen: Schalke macht’s wie Porto

Seit Wochen beherrschen Gerüchte um Julian Draxlers Weggang vom FC Schalke 04 die Schlagzeilen der Gazetten. Im Sommer kann der Youngster für festgeschriebene 45,5 Millionen Euro wechseln. Ausstiegsklauseln im hohen Millionenbereich scheinen für deutsche Klubs mittlerweile unumgänglich. Schalke stattet das nächste Top-Talent mit einer solchen aus.

von Lukas Heimbach
2 min.
Schalke 04 Julian Draxler Maxppp

In Zeiten, in denen Pferderennen, abenteuerliche Supersafaris in Afrika und Weltraumfahrten bei milliardenschweren Oligarchen nur noch ein gequältes Gähnen hervorrufen, müssen neue Hobbys her. Einer der hippesten ‚Trends‘ der Szene ist der Kauf eines Fußballklubs. Demnach scheint es den gutbetuchten Investoren den letzten Kick zu geben, selbst durchschnittliche Spieler für völlig überzogene Summen zum neu erworbenen Klub zu lotsen. Dies führt bei den etablierten Vereinen, die sich ihren sportlichen und finanziellen Standpunkt sowie ihre Tradition über Jahre hart erarbeitet haben, zwangsläufig zu einem Umdenken.

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Wenn dieser Tage für zweitklassige Spieler wie Roque Santa Cruz (21,2 Millionen Euro), James Milner (22 Mio.) oder Andy Carroll (41 Mio.) horrende Summen gezahlt werden, müssen Top-Talente und Leistungsträger schon beinahe zwingend mit utopischen Ausstiegsklauseln ausgestattet werden. Selbst Kinder werden für mehrere Millionen Euro von ihrem Ausbildungsverein losgeeist.

Der FC Porto geht diesen Weg bereits seit Jahren. Die Portugiesen verkaufen regelmäßig Spieler, die zuvor vorwiegend aus Südamerika eingekauft wurden, für Summen im hohen zweistelligen Millionen-Bereich. Hulk (55 Mio.), Radamel Falcao (47 Mio.) oder James Rodríguez (45 Mio.) sind die besten Beispiele. Der FC Schalke 04 scheint diesen transferpolitischen Trend ebenfalls für sich entdeckt zu haben. Nach Julian Draxler (45,5 Mio.) und Max Meyer (25 Mio.) statteten die ‚Königsblauen‘ ein weiteres Top-Talent mit einer stattlichen Ausstiegsklausel aus.

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Nach Informationen der ‚Bild‘ hat Manager Horst Heldt den Vertrag mit dem 17-jährigen Youngster Donis Avdijaj bis 2019 verlängert. Darin enthalten ist eine festgeschriebene Ablöse von knapp 50 Millionen Euro. Damit besitzt der Deutsch-Albaner die höchste Ausstiegsklausel der Bundesliga – obwohl er noch keine Minute gespielt hat. Der 17-jährige Offensiv-Spieler kickt aktuell noch in der A-Jugend Bundesliga West für die ‚Knappen‘. Dort führt der gebürtige Osnabrücker mit 13 Treffern die Torschützenliste an. Vergangene Saison traf die hängende Spitze der Schalker in der B-Jugend in 25 Spielen bereits bockstarke 44 Mal.

Wenig bescheiden nennt Avdijaj als Vobilder „nur Messi und Ronaldo, ich steh auf das Größtmögliche.“ Jens Keller trainierte ihn bereits in der B-Jugend. Als der jetzige Chefcoach ihn damals auf die Bank setzte, konterte das Supertalent: „Der will vielleicht die Gegner schonen.“ Dennoch weiß Keller, worauf er sich in Zukunft freuen darf: „Donis hat genug Qualität, um wie Max Meyer für Furore zu sorgen.“ 50 Millionen Euro sind für Paris St. Germain, Manchester City oder den FC Chelsea zwar keine riesige Hürde, verhindern aber wohl zumindest einen Präventivkauf.

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