Bundesliga

Interview-Wirbel und Wechselwünsche: Donatis verpatzter Transfersommer

Giulio Donati war beim FSV Mainz 05 gesetzt und entwickelte Lust auf mehr. Aus dem angestrebten Wechsel zu einem größeren Klub wurde jedoch nichts, sportlich ist der Italiener mittlerweile außen vor. Daran, dass es soweit kam, trägt der 28-Jährige die Hauptschuld.

von Tristan Bernert
2 min.
Giulio Donati wollte Mainz 05 eigentlich verlassen @Maxppp

Das hatte sich Giulio Donati wohl alles ganz anders vorgestellt. Der Italiener war in der vergangenen Saison unter Trainer Sandro Schwarz zwar wichtiger Teil der Defensivabteilung, strebte jedoch einen Abschied an. Nach der Sommertransferperiode ist nun der Worst Case für den Italiener eingetreten: Aus dem angestrebten Wechsel wurde nichts und sportlich ist Donati mittlerweile nicht mehr gefragt.

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Wie konnte es soweit kommen? Rückblick: Donatis Wechselwunsch kam erstmals im vergangenen Januar auf die Mainzer Agenda, und das mit einer Deutlichkeit, die man beim selbsternannten Karnevalsverein so nicht kannte. FT hatte Aussagen des Italieners, die in der Printversion der ‚Tuttosport‘ abgedruckt waren, ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. In dem Interview mit der italienischen Zeitung beklagte sich Donati über angebliche Planlosigkeit im Verein und verkündete mit gelinde gesagt undiplomatischen Worten seine Absicht, Mainz zu verlassen.

Skandalinterview

Schnell sahen sich die 05er zu einer Reaktion gezwungen. Donati nahm öffentlich Stellung und beteuerte, von der ‚Tuttosport‘ falsch zitiert worden zu sein. Er habe zwar mit dem entsprechenden Journalisten gesprochen, die abgedruckten Aussagen, seien aber so nie gefallen. Dennoch wurde Donati kurzzeitig vom Training freigestellt. Da Donati als kampfstarker Defensivspieler im Abstiegskampf jedoch unverzichtbar war, währte der Ärger nur kurz und der Italiener wurde vollständig rehabilitiert.

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Intern war der Wechselwunsch des Italieners aber nicht vom Tisch. Trainer Schwarz erklärt gegenüber dem ‚kicker‘: „Er hatte ganz klar gesagt, dass er den Verein verlassen möchte.“ Offenbar so deutlich, dass die Mainzer mit Aarón Martin und Philipp Mwene zwei neue Außenverteidiger geholt haben. Da sich jedoch kein Klub meldete, der Donatis ambitionierten Ansprüchen gerecht wurde, platze der Wechsel des 28-Jährigen.

Sportlich außen vor

Links wie rechts hinten ist Donati mittlerweile nur noch Nummer drei in der Positionshierarchie. „Wir haben die Verantwortung, den Kader zu planen. Und wenn ein Spieler den Wunsch äußert, zu wechseln, haben wir die Pflicht, dafür zu sorgen, den Kader entsprechend zu bauen. Wir können uns ja nicht darauf verlassen, dass er bleibt“, so Schwarz.

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Für Donati ist somit im Transfersommer so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. Er selbst forcierte seinen Abgang, was den Klub dazu zwang, personell zu reagieren. Diese Spieler, die ihn eigentlich beerben sollten, nehmen ihm nun seinen Platz in der Mannschaft weg. Seinen Wechsel zu einem größeren Klub kann der Italiener ohne jegliche Spielpraxis aber erst recht vergessen. Das hatte sich Donati wohl alles ganz anders vorgestellt.

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