Investor erklärt: Hertha soll zur Milliarden-Marke werden

von Remo Schatz - Quelle: Bild
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Hertha BSC @Maxppp

Sportlich dümpelt Hertha BSC im Tabellenkeller der Bundesliga herum, kann aber mit einem Sieg heute beim 1. FC Köln (18 Uhr) bis auf den zehnten Platz klettern. Deutlich höher hinaus will Investor Lars Windhorst. Die bislang ausgezahlten 125 Millionen Euro sind dabei nur der Anfang.

Paris, London und Madrid – in anderen europäischen Ländern dominieren die Hauptstadtklubs die Liga oder haben sich zumindest im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Nicht so in Deutschland. Hertha BSC kann von der Bundesliga-Tabellenspitze nur träumen, hat sich aber zumindest in den vergangenen Jahren im deutschen Oberhaus etabliert. Für Lars Windhorst eine ausgezeichnete Geschäftsgrundlage.

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Hertha stellt für einen Investor wie mich eine einmalige Gelegenheit dar“, erklärt der 42-Jährige gegenüber der ‚Bild‘ und führt aus: „Das hat mehrere Gründe. Erstens: Der Profifußball ist in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich stärker gewachsen als nahezu jeder andere Sektor; fast achtmal so stark wie die Gesamtwirtschaft. Zweitens: Im Fußball ist es ein großer Vorteil, wenn man ein Umfeld hat, in dem es viele potenzielle Fans gibt, viele Nachwuchsspieler und in dem es für Spieler attraktiv ist zu leben. Berlin ist eine Weltstadt, eine Hauptstadt, eine sehr glaubwürdige Marke. Von dieser Güte gibt es in Europa nur eine Handvoll. Einen Hauptstadtklub kaufst du nicht mal so eben: Paris, Chelsea, Madrid – das sind längst Milliardenmarken. Darum will ich Hertha helfen, sein Potenzial voll auszuschöpfen und die Plattform Berlin zu nutzen.

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125 Millionen Euro sind bereits geflossen und wurden vor allem für den Schuldenabbau genutzt. Weitere 100 Millionen will Windhorst mit seiner Tennor Holding „zeitnah investieren, also in den nächsten vier bis sechs Wochen“. Der Investor erhält für die beiden Tranchen den maximalen Anteil von 49,9 Prozent. Anders als bei der ersten Zahlung soll die zweite genutzt werden, um sportlich anzugreifen.

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Hertha soll „in Deutschland und Europa ein Spitzenklub“ werden

Die genaue Verwendung der Mittel wird durch die Hertha-Gremien entschieden“, so Windhorst, „natürlich gibt es Expertengespräche, die wir als Investor und Großaktionär führen. Bisher sind Altschulden abgebaut worden, aber speziell die zweite Tranche soll in den Aufbau des Vereins und des Kaders gesteckt werden. Unser klares Ziel ist es, dass Hertha in den nächsten Jahren in Deutschland und Europa ein Spitzenklub wird. Wir haben uns dafür keine Beschränkungen auferlegt. Bei Bedarf werden wir auch darüber nachdenken, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, um unsere Ziele zu erreichen.

Der Unternehmer weiß um die Restriktionen der 50+1-Regel, will aber in Sachen Spielerkäufe zumindest Empfehlungen aussprechen: „Theoretisch darf man alles. Wir versuchen natürlich auch, uns Meinungen externer Sportexperten einzuholen, um einen zusätzlichen Rat zu haben. Aber es ist so, dass wir den vorhandenen Entscheidungsträgern bei Hertha vertrauen, dazu haben wir allen Grund.

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Die Regel an sich, die Einfluss der Investoren in Deutschland begrenzen soll, hält Windhorst für nicht mehr zeitgemäß: „In keinem Land in Europa gibt es eine solche Regel. Allein aus diesem Grund ist sie schon nicht zeitgemäß. Europa ist eine Region, die zusammengehört, der Spitzenfußball findet auf gesamteuropäischer Bühne statt. Von daher denke ich, dass die 50+1-Regel langfristig kein Dauerzustand sein wird. Wir haben allerdings nicht bei Hertha investiert, weil wir spekulieren oder erwarten, dass 50+1 wegfällt. Auf unsere Arbeit hat das keinen Einfluss. Wenn die Regelung doch kurzfristig fällt, nehmen wir das aber positiv zur Kenntnis.

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